Am 2. Mai 2017 zeichnete Axel Springer Sir Timothy Berners-Lee mit dem Axel Springer Award 2017 aus. Unter dem Motto „An Evening for Sir Timothy Berners-Lee“ ehrten Vertreter aus Medien, Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft den Erfinder des World Wide Web im Rahmen eines festlichen Empfangs im Axel Springer Journalisten-Club in Berlin. „Bitte keinen roten Teppich!“, so lautete der Wunsch des Preisträgers. Stattdessen freute sich der Wissenschaftler Sir Timothy Berners Lee über einen anregenden Austausch über die künftigen Perspektiven seiner Erfindung, vor allem bezüglich der Verbreitung von Medieninhalten im Internet.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, begrüßte die Gäste und sagte: „Nach Sprache, Schrift und Druck ist das World Wide Web das vierte Kommunikationsglück der Menschheit. Dass wir es nutzen können, haben wir Sir Tim Berners-Lee zu verdanken. Sein Beitrag zur Verbreitung von Wissen, das Menschen miteinander teilen können, ist ein unschätzbar wertvolles Geschenk. Und umso bemerkenswerter ist es, dass Sir Tim Berners-Lee heute so engagiert auf einige kritische Entwicklungen hinweist.“
Die Laudatio auf den Preisträger hielt Professor Dr. Sascha Friesike, Professor der Knowledge, Information and Innovation research group (KIN) an der Vrije Universiteit Amsterdam und zuvor Professor für Innovation und Unternehmertum an der Universität in Würzburg sowie Forschungsleiter am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin. Er erläuterte in seinem Vortrag die herausragende Bedeutung der Erfindung Berners-Lees: „Als der Physiker Tim Berners-Lee in meinem Alter war, forschte er am CERN in Genf und hatte eine Idee. Er wollte Informationen über das Internet miteinander verknüpfen. Eigentlich ging es ihm darum, dass Forscher besser zusammenarbeiten können, doch seine Idee trat eine Lawine weiterer Ideen los. Jedes Jahr sahen mehr Menschen sein World Wide Web und jedes Jahr entstanden neue Erfindungen, die unser heutiges Leben wesentlich prägen. Doch Berners-Lees Erfindung zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass er mit ihr eine Reihe weiterer Entwicklungen anstieß, die wir heute als alltägliche betrachten. Sie kann auch als einer der erfolgreichsten Forschungsanträge betrachtet werden, da es ihm gelang, seine Idee nicht nur zu implementieren, sondern auch dafür zu sorgen, dass andere sie pflegten und weiterentwickelten.“
Wie vom Preisträger gewünscht stand im Mittelpunkt des Abends ein von Christoph Keese moderiertes Gespräch unter den Gästen, das den vielfältigen Einfluss der Erfindung Berners-Lees auf alle Bereiche der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur und natürlich auch auf die Medien deutlich machte.
Unter den Gästen waren unter anderem der Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz, Gerd Billen, die Designforscherin und von der Bundesregierung ernannte Internetbotschafterin, Professor Dr. Gesche Joost, die Teramark Technologies-Geschäftsführerin und Initiatorin der Charta der Digitalen Grundrechte der EU, Yvonne Hofstetter, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Musikindustrie, Professor Dieter Gorny, und der Geschäftsführende Vorstand von Wikimedia Deutschland, Abraham Taherivand.
Der Axel Springer Award zeichnet herausragende Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland aus, die in besonderer Weise innovativ sind, Märkte schaffen und verändern, die Kultur prägen und sich gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Der Preis erkennt Geleistetes an und macht Mut zu weiteren Schritten. Erster Empfänger des Axel Springer Awards war am 25. Februar 2016 Mark Zuckerberg, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Facebook. Das Veranstaltungsformat wird jeweils individuell auf den Preisträger zugeschnitten.
Der Axel Springer Award ist ein ideeller Preis ohne Preisgeld, mit dem Ziel, zu Innovationen und Unternehmertum zu ermutigen.
Weitere Informationen zum Axel Springer Award sind unter http://www.axel-springer-award.com zu finden.
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Michaela Etzel, Jetset-Media München