Freilichtspiele Schwäbisch Hall – Programm Sommer 2018
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Freilichtspiele Schwäbisch Hall – Programm Sommer 2018

10. Juni 2018
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Große Treppe vor Sankt Michael, © Foto: Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Jürgen Weller

Die 93. Spielzeit der Freilichtspiele Schwäbisch Hall wurde am 9. Juni 2018 mit Friedrich Schillers Schauspiel „Wilhelm Tell“ auf der Großen Treppe eröffnet, in einer Neuinszenierung des Freilichtspiele-Intendanten Christian Doll. Im Laufe der Spielzeit verwandelt sich die Große Treppe vor St. Michael im Tanzmusical „Saturday Night Fever“ in eine schillernde New Yorker Discowelt, in der frechen Revue „In der Bar zum Krokodil – Ab in die wilden 20er“ erwacht dort das pulsierende Berlin der Goldenen Zwanziger zu neuem Leben. In der gefeierten Inszenierung der Komödie „Don Camillo und Peppone“ beweisen Kommunisten und Katholiken in einem spektakulären Match, dass man auf einer Treppe sogar Fußball spielen kann.

Für Kinder und Familien steht Astrid Lindgrens Klassiker „Karlsson vom Dach“ in der Haalhalle auf dem Programm. In „Malala – Mädchen mit Buch“ erzählen die Freilichtspiele die bewegende Geschichte von Malala Yousafzai, der jüngsten Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Für diese Inszenierung sind die Freilichtspiele im Adolf-Würth-Saal in der Kunsthalle Würth zu Gast.

Spielzeiteröffnung 2018 auf der Großen Treppe
Premiere „Wilhelm Tell“ am 9. Juni 2018 – Vom freien Mann zur Ikone des Freiheitskampfes

was passiert mit einem Menschen, den man dazu zwingt, mit seiner Waffe auf das eigene Kind anzulegen? Mit einem der bedeutendsten Stücke Friedrich Schillers eröffnen die Freilichtspiele Schwäbisch Hall ihre 93. Spielzeit auf der Großen Treppe vor St. Michael. In seiner zweiten Spielzeit als Intendant der Freilichtspiele inszeniert Christian Doll das Schauspiel „Wilhelm Tell“ als große Abenteuergeschichte um einen Menschen, der bis zum Äußersten getrieben wird, um seine Familie zu retten.

Friedrich Schiller: Wilhelm Tell
Premiere Samstag, 9. Juni 2018, 20:15 Uhr
Große Treppe vor St. Michael
Regie: Christian Doll

Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ ist zum einen die Geschichte der Schweizer Kantone Uri, Waldstätten und Unterwalden, die von österreichischen Besatzern unterdrückt werden und deren Bewohner sich im berühmten Rütlischwur als Eidgenossen zusammenfinden, um sich von der fremden Macht zu befreien. Zum anderen ist es die Geschichte des Naturburschen und Eigenbrötlers Wilhelm Tell, der vom österreichischen Landvogt Geßler dazu gezwungen wird, mit seiner Armbrust auf einen Apfel auf dem Kopf seines Sohnes zu schießen. Traumatisiert von seinen Erlebnissen wird Tell zum Mörder – und gleichzeitig, mit derselben Tat, auch zur Ikone des Freiheitskampfes der Schweizer. „Friedrich Schiller schreibt eine große Erzählung, die erstaunlich viel mit unserer heutigen Sicht auf die Welt und unserem Verständnis von Freiheit zu tun hat“, findet Regisseur Christian Doll. „Freiheit bedeutet sowohl für die Eidgenossen bei Schiller als auch für uns oftmals eine bewusste Abgrenzung von Anderen und ist etwas, das man meint, um jeden Preis verteidigen zu müssen. Dabei verläuft die Grenze fließend, wann die Mittel, die man zur Verteidigung seiner Freiheit einsetzt, gerade zur Zerstörung der eigenen Freiheit beitragen.“

Gunter Heun spielt Wilhelm Tell
„Christian Doll hat in seiner Inszenierung viele eindrückliche, lebendige Bilder gefunden, die einem sehr nahe kommen und die es den Zuschauern ermöglichen, Schillers durchaus komplexe Geschichte ganz unmittelbar und persönlich zu erleben“, beschreibt Dramaturgin Eva Veiders. „Im Mittelpunkt steht dabei der tragische Held Wilhelm Tell, der mit der wilden Natur im Einklang lebt, aber an der böswilligen Natur der Menschen scheitert.“ In der Hauptrolle als Wilhelm Tell ist Gunter Heun zu erleben, der sich im vergangenen Jahr als Don Camillo in der Komödie „Don Camillo und Peppone“, Eduard in „Die Wahlverwandtschaften“ und in der Titelrolle von „Judas“ dem Haller Publikum vorstellte. Gunter Heun über seine Rolle: „Das Unglaubliche, was dem Tell widerfährt, glaubhaft zu spielen, ist eine echte Herausforderung.“

Viele „treppenerfahrene“ Darsteller
Tells großen Gegenspieler, den tyrannischen Landvogt Geßler, verkörpert Thomas Klenk, der vor 23 Jahren bereits als Matti in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ auf der Großen Treppe zu sehen war und seitdem unter anderem zuletzt zwölf Jahre am Staatstheater Nürnberg engagiert war. Auch alle weiteren Darsteller verfügen über Erfahrung in den verschiedensten Produktionen auf der Großen Treppe. Dazu zählen Johannes-Brenz-Darsteller Dirk Schäfer als Stauffacher, Publikumsliebling Christine Dorner (Nonna in „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“) als alternder Adelsherr Attinghausen, der Schweizer Mario Gremlich (Marquis von Posa in „Don Carlos“) als Tells Schwiegervater Walter Fürst sowie Moritz Fleiter, Alice Hanimyan, Natanaël Lienhard, Dirk Weiler und Carl-Ludwig Weinknecht, die in diesem Jahr auch erneut in „Don Camillo und Peppone“ zu sehen sind. Mit Lorena Elser, Lucia Gritzki, Bernadette Heinritz, Maximilian Klein, Moritz Schneider wird das Ensemble mit fünf Statisten verstärkt. Eine besondere Rolle wird dabei der erst 15-jährigen Lorena Elser zuteil, die Wilhelm Tells Sohn Walter verkörpert und somit im Mittelpunkt der berühmten „Apfelschuss-Szene“ steht.

Das Bühnen- und Kostümbild für „Wilhelm Tell“ hat Cornelia Brey entwickelt, die in selbiger Funktion auch für „Don Camillo und Peppone“ im Einsatz war, die Dramaturgie übernahm Eva Veiders, deren Inszenierung des Kinder- und Familienstücks „Karlsson vom Dach“ bereits Ende April seine erfolgreiche Premiere bei den Freilichtspielen hatte

Spielort: Große Treppe vor Sankt Michael

53 Treppenstufen führen vom Marktplatz hinauf zur Kirche Sankt Michael. Rund 70 Meter misst diese Treppe an der breitesten Stelle. Mit einem leichten Schwung öffnet sie sich zum Zuschauerraum auf dem Marktplatz. Kein Zweifel, die Große Treppe vor Sankt Michael ist ein idealer Spielort. Sie ist sehr steil, gleichsam eine Leinwand, auf der Theaterbilder scheinbar mühelos entstehen. Bespielt wird sie seit 1925, als die Freilichtspiele Schwäbisch Hall gegründet wurden. Die erste Aufführung war Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“. Eingefangen zwischen dem Zentrum des weltlichen Lebens, dem Marktplatz und dem Kirchturm vor Sankt Michael, der wie ein Zeigefinger in den Himmel ragt, passt dieses Stück über das Sterben des reichen Mannes, perfekt auf diese Treppe

Doch die Treppe ist viel älter. Erbaut wurde sie zwischen 1507 und 1510. Sie war notwendig geworden, denn die Kirche, die an einem Hang erbaut war, schob sich nach unten. Ein Gegengewicht oder eine Stütze musste gebaut werden. Und so entstand die Große Treppe und ersetzte einen Pestfriedhof, der bis dahin vor der Kirche lag. Der Rest ist Theatergeschichte.

Auskunft und Kartenbestellung

Tourist Information
Schwäbisch Hall
Hafenmarkt 3
74523 Schwäbisch Hall

Telefon 0791.751-600

http://www.freilichtspiele-hall.de/

© Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Jürgen Weller Fotografie und Gela Megrelidze

Michaela Etzel
Michaela Etzel https://www.jetset-media.de

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