St. Moritz, 10. Februar 2019: Der 22:1-Aussenseiter Apollo San als neuer Schneekönig der Traber im BMW – Grossen Traberpreis von Pontresina, Berrahri wie vor einem Jahr als überragender Sieger im GP LONGINES sowie Pinot mit Alfredo Lupo Wolf im CREDIT SUISSE – GP von Sils: Ein Aussenseiter sowie ein illustres Duo sorgten für die Highlights am zweiten Rennsonntag beim White Turf auf dem zugefrorenen St. Moritzersee.
„Wir hatten deutlich mehr Zuschauer auf dem Platz und verspüren grosse Dankbarkeit sowie Freude. Das Team hat hervorragend gearbeitet“, resümiert Thomas C. Walther, Vorstandspräsident des Rennvereins St. Moritz, und ergänzt: „Wir haben die Bahn in der Gegenseite aus Sicherheitsgründen ausgesteckt. Die technischen Neuerungen bewähren sich. Wir bekommen dank den Geräten gewissermassen Augen, um zwischen Eisschicht und Rennbahn zu schauen.“
Dass trotz starkem Wind, bedecktem Himmel und leichtem Schneefall rund 10’500 Zuschauer den Weg auf den See fanden und in den sieben Rennen an den Wettschaltern rund 57’000 Franken umsetzten, darf als Erfolg gewertet werden. Vor zwölf Monaten hatten 9’500 Zuschauer für einenWettumsatz von 65’634 Franken gesorgt.
Apollo San dominiert im BMW – Grossen Traberpreis von Pontresina
Den Trabern gehört am zweiten Rennsonntag das Hauptereignis. In den letzten beiden Jahren hatte Spike den BMW – Grossen Traberpreis von Pontresina souverän gewonnen. Doch vor einer Woche hatte er sich auf dem für ihn zu tiefem Boden nicht zurechtgefunden und war schon im ersten Bogen angehalten worden. An eine Wachablösung glaubten die Wettenden indes noch nicht, Spike ging mit einer Siegquote von 1.80:1 und somit als klarer Favorit ins Rennen, gefolgt vom Neuling Vincenzo Augenaies. Doch es kam alles noch einmal anders. Der 22.60:1-Aussenseiter Apollo San liess seinen Gegnern nämlich keine Chance. Der Jurassier Daniel Grüter als Besitzer, Trainer und Fahrer in Personalunion durfte sich über einen Sieg deutlich vor Ramona Lap und dem Vorsonntagssieger Super Berry Chenou freuen. Auf für ihn erneut zu weicher Bahn musste sich der Favorit Spike wiederum mit dem ungewohnten letzten Platz zufriedengeben.
Im zweiten Trabrennen des Tages, dem Preis der Sport Mind AG, kam es erneut zum Familienduell mit Vorsonntagssieger Silvan Krüsi, der mit der Stute Anshy dieses Mal allerdings seiner Mutter Barbara im Sulky von Aladin Volsin um einen Hauch den Vortritt lassen musste. Aladin Volsin gewann mit lediglich einer Hundertstelsekunde Vorsprung. Der drittplatzierte Ubar Rose hatte schon deutlichen Rückstand.
Berrahri im GP LONGINES wie vor einem Jahr nicht zu schlagen
Schon zum fünften Mal ist Berrahri aus England ins Engadin gereist. Und wie vor einem Jahr liess der inzwischen achtjährige Wallach seine Gegner im GP LONGINES hinter sich. Gegen die noch stark aufkommende Schimmelstute Fiesta, musste sich der von John Best in England trainierte 2.60:1-Favorit allerdings noch anstrengen, um bis ins Ziel eine gute Viertellänge Vorsprung zu behalten. Es war dies der vierte White Turf Sieg von Berrahri. Allesamt hat er mit verschiedenen Jockeys realisiert. Heute hatte Dennis Schiergen, der schon eine Woche zuvor mit New Agenda den GP LONGINES gewonnen hatte, das Vergnügen.
Mit diesem Auftritt zementierte Berrahri seine Mitfavoritenrolle für den LONGINES 80. Grossen Preis von St. Moritz. Dann geht es im höchstdotierten Pferderennen der Schweiz um nicht weniger als 111’111Schweizer Franken. Dennis Schiergen, der am letzten Sonntag bereits den GP LONGINES mit New Agenda gewonnen hatte, wird im Grossen Preis wiederum New Agenda reiten. „Ich habe letzte Woche zugesagt und stehe zu meinem Wort. Auch wenn Berrahri Eindruck gemacht hat“, so der in der Schweiz wohnende und in Köln aufgewachsene Jockey, der in der LONGINES Silver Jockey Trophy am White Turf führt.
Der Favorit Hakam musste im GP Christoffel Bau Trophy die Überlegenheit von Filou anerkennen, der vor einer Woche durch ein verlorenes Hufeisen handicapiert und entsprechend chancenlos gewesen war. Dieses Mal übernahm Filou mit seinem Stammjockey Raphael Lingg die Spitze und gab diese nicht mehr ab. So sehr Hakam sich auch mühte, er hatte im Ziel mehrere Längen Rückstand, blieb jedoch deutlich vor Dancing Diamond Zweiter. Philipp Schärer trainiert den aus Schweizer Zucht stammenden Achtjährigen für Ruedi und Maya Günthardt.
Mitfavoriten mit Schweizer Rennreiterinnen im Sattel kamen in den anderen beiden Flachrennen zum Zug: Den Preis Sigma Lenses gewann Heloagain mit Silvia Casanova und den Preis Freunde des Rennvereins St. Moritz heftete sich der bereits zwölfjährige Runaway mit Astrid Wullschleger im Sattel von der Spitze aus souverän an seine Fahnen.
Hochspannung um den CREDIT SUISSE King’s Cup vor dem grossen Finale: Dank dem Sieg vonPinot ist alles wieder offen
Sehr umkämpft war der CREDIT SUISSE – GP von Sils, der zweite Lauf der Credit Suisse Skikjöring Trophy. Weder der Vorsonntagssieger Strade Kirk mit Jakob Broger noch die amtierende „Königin vom Engadin“, Valeria Holinger mit ihrer Usbekia, konnten um den Sieg mitreden. Die beiden belegten am Ende die Plätze fünf und vier. Den Sieg erkämpfte sich Pinot, der lange ganz am Schluss des Feldes galoppierte, nach einer taktisch geschickten Fahrt von Alfredo „Lupo“ Wolf, der Valeria Selina Walther mit dem Aussenseiter Get Ready Freddy um mehr als drei Längen distanzierte. Den dritten Platz sicherte sich Acteur de l’Ecu mit ErichBottlang knapp vor Usbekia mit Titelverteidigerin Valeria Holinger. Carina Schneider trainiert den Sieger Pinot für ihre Eltern Maya und Berti Schneider im Zürcher Oberland.
Vor dem Finale am kommenden Sonntag führt nun Alfredo „Lupo“ Wolf mit Pinot mit 11 Punkten vor JakobBroger (Starde Kirk) mit 9 Zählern und Erich Bottlang (Sociopath/Acteur de l’Ecu) mit deren 8. Auch ValeriaSelina Walther (Get Ready Freddy) kann sich mit 5 Punkten noch Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnen. Hingegen kann Valeria Holinger mit Usbekia ihren Titel definitiv nicht mehr verteidigen.
Taifuna und zwei neue Sieger im Ponyrennen
Eine Woche nach dem ersten Pony-Galopprennen in der Geschichte des White Turf verzückten die bis zu 140 Zentimeter kleinen Rennponys mit ihren jungen Reiterinnen und Reitern das Publikum im Winterpreis der Calixus AG erneut. Diesmal gab es zwei neue Sieger in den verschiedenen Kategorien. Taifuna gewann die Kategorie C mit Julia Gutekunst erneut, knapp vor Stallgefährte Maharatja. Bei der Kategorie B ging der Sieg dieses Mal an die letzte Woche reiterlos gewordene Nikita mit Ardis Müller. Und bei den kleinsten Ponys dominierte die bereits 19-jährige Schimmelstute Lacey mit Florence Gähwiler.
Letzter Streichungstermin für den LONGINES 80. Grosser Preis von St. Moritz
Vor dem letzten Streichungstermin für das 111’111-Schweizer-Franken-Rennen um den LONGINES 80. Grossen Preis von St. Moritz am kommenden Sonntag beim White Turf Finale sind noch elf Pferde aus Deutschland, England, Frankreich und der Schweiz im Aufgebot. Darunter Vorjahressieger Nimrod, sein Runner-up Berrahri sowie der letztjährige Viertplatzierte Jungleboogie, dem Sieger von 2016. Streichungstermin ist am Dienstag, am Mittwoch wird gegen Mittag die mit Spannung erwartete Startliste für die Jubiläumsausgabe des Prestigerennens publiziert.
Tickets für Tribünen- und Stehplätze sind online unter ticketcorner.ch und direkt in der Touristeninformation in St. Moritz Dorf im Vorverkauf erhältlich.
Weitere Informationen und laufende News finden sich unter whiteturf.ch
Fotocredits: swiss-image/AndyMettler
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