Deutscher Golfverband größter Verband Europas / Stabile Mitgliederzahlen / Digitalisierung und Artenschutzprojekte auf der Agenda
Auf der Jahrespressekonferenz des Deutschen Golfverbandes (DGV), die traditionell zur Eröffnung der Stuttgarter Golf- und Wellnessreisen stattfindet, konnten zahlreiche positive Entwicklungen verkündet werden. Mit über 642.000 registrierten Mitgliedern belegt der Verband Platz acht unter den mitgliederstärksten Verbänden des Deutschen Olympischen Sportbunds. Im europäischen Vergleich der Golfverbände liegt der DGV sogar auf Rang eins. Keine andere Nation verzeichnet so viele organisierte Golfspieler.
Mit Blick auf die Entwicklung der Zahlen zieht Verbandspräsident Claus M. Kobold ein positives Fazit: „Die Anzahl der Golfspieler konnte im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten werden.“ Besonders hervorzuheben sei auch der große Anteil weiblicher Spieler: Mit einer Quote von 37 Prozent belege Deutschland den zweiten Platz im europäischen Vergleich. Dennoch sieht Kobold die dringende Notwendigkeit, den Damen-Golfsport vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung weiter zu fördern.
Pilotprojekt mit Strahlkraft
Mit dem Projekt Lebensraum Golfplatz unterstreicht der DGV in Kooperation mit dem baden-württembergischen Verband und dem baden-württembergischen Umweltministerium sein Engagement im Bereich des Umweltschutzes und der Artenvielfalt. Das bereits seit April 2019 angekündigte Projekt konnte nun mit der feierlichen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages im Rahmen der Neujahrspressekonferenz besiegelt werden. Im Vertrag festgehalten sind genaue Zielvereinbarungen und Maßnahmenpakete, die es für alle Beteiligten zu erfüllen gilt. So sollen die vorhandenen Biodiversitätsflächen auf baden-württembergischen Golfanlagen quantitativ und qualitativ ausgebaut werden, etwa mittels Totholzhaufen, Nistkästen oder Blühstreifen.
Das Pilotprojekt besitzt hohen Beispielcharakter: „Unser großer Wunsch ist es natürlich, dass wir nach und nach auch in anderen Bundesländern derartige Kooperationsvereinbarungen abschließen können“, so DGV-Präsident Kobold.
Golfsport wird digital
Auch vor dem Golfsport macht die Digitalisierung keinen Halt. Das ab 2021 geltende neue World Handicap System verspricht einen weltweit einheitlichen Standard in der Berechnung des Handicaps. Gewertet werden die besten acht Ergebnisse der letzten 20 Runden – eine Rechnung, die ohne digitale Hilfsmittel kaum zu bewerkstelligen ist. Der DGV hat die Zeichen der Zeit erkannt und bietet seinen Mitgliedern bereits ab diesem Jahr zusätzlich auch einen digitalen Mitgliederausweis an, der das Handicap stets aktuell errechnet. „Damit machen wir den ersten Schritt auf dem Weg in die neue Welt digitaler Systeme“, so Kobold.
Mit der Qualifizierten elektronischen Scorekarte (QeSC) steht den Spielern zudem eine offizielle und vom DGV zertifizierte digitale Alternative zur klassischen Papierkarte zur Verfügung. Auch für den Einsatz bei Turnieren ist dieses System nutzbar. Das QeSC-Siegel hat sich der Verband schützen lassen, um so eine Zertifizierung zugelassener Golfapps mit integrierter Scorekarte zu ermöglichen. Von den Digitalisierungsbemühungen verspricht sich der Verband einen Mehrwert für Golfanlagen und -spieler sowie den Sport allgemein.
Großes Jahr für den Golfsport
Mit den Olympischen Spielen in Tokio steht in diesem Jahr ein außerordentlicher Höhepunkt der Saison in den Kalendern der Golf-Fans. Noch ist allerdings unklar, wer vom 30. Juli bis zum 8. August 2020 für das deutsche Nationalteam nach Japan reisen wird. Noch bis Ende Juni läuft die Qualifikation. Mit den Team-Weltmeisterschaften in Hongkong vom 14. bis 24. Oktober 2020 steht ein weiterer golferischer Höhepunkt auf dem Jahresplan.
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