„Jetzt können uns endlich auch die Männer auseinanderhalten“
Do-it-yourself-Haarefärben daheim: Warum Nina Meise jetzt auf eine neue und andere Haarfarbe als ihre Zwillingsschwester Julia setzt: „Für uns ein großes Abenteuer!“
Nanu, was ist denn da passiert? Eine der Meise-Twins, Nina, hat neuerdings braunes Haar, Zwillings-Schwester Julia hingegen ist nach wie vor eine Blondine. Ein „Cut“ im Leben der Schwestern: Schon ihr Leben lang treten die beiden nicht nur im Doppelpack und im gleichen Outfit auf, sondern auch immer schon als Blondinen. Blond war bisher eines ihrer Markenzeichen: So kennt man die beiden, egal ob aus der Pharmawerbung, die sie bekannt machte, oder von Auftritten auf dem Red Carpet. Wie es nun zum Umstyling eines Zwillings kam? Nina und Julia Meise sind die neuen Gesichter des Haarfarbenspezialisten „Keralock“ und testeten erstmals deren neue Heimcoloration „One Color“. Der neue Look entstand somit zu Hause und nach dem Do-it-yourself-Prinzip. Julia legte selbst Hand an und färbte ihrer Schwester die Haare in einem wunderschönen Braunton. Nina: „Ich hatte große Lust auf eine Veränderung. Es war ein großes Abenteuer, denn wir sahen bisher immer identisch aus.“ Wie es sich anfühlt, einen unterschiedlichen Look zu haben und wie die Reaktionen darauf sind, erzählen die beiden im Interview.
Cooler neuer Look, Nina. Erstmals im Leben nicht mehr blond zu sein und anders als der Zwilling auszusehen – wie fühlt sich das an?
Nina Meise: „Ungewohnt gut! (lacht). Als ich das erste Mal in en Spiegel geschaut habe, musste ich zweimal hinschauen. Ich bin schon sehr lange blond und kenne mich nicht mehr anders. Jetzt sehen wir das erste Mal in unserem Leben nicht mehr ganz gleich aus. Das ist eine völlig neue Erfahrung und wir sind sehr gespannt, was sich daraus alles ergibt. Aber es fühlt sich erstaunlich gut an. Meine Schwester und ich haben uns bewusst dazu entschieden, endlich einmal unterschiedlich auszusehen.
Julia Meise: „Klar, das Zwillingssein ist unser Markenzeichen und auch unser Job. Aber je älter wir werden, desto mehr entwickelt jede ihre eigene Persönlichkeit und will sich ein bisschen von der anderen abheben. Wir sind ja auch charakterlich sehr unterschiedlich.“
Nina Meise: „Ich bin die Lautere, Spontanere und Extrovertiertere, Julia hingegen ist ruhiger, überlegter und tiefenentspannt. Als wir Keralock entdeckt haben, haben wir erst einmal überlegt. Aber je länger wir darüber nachgedacht haben, umso begeisterter waren wir. Es ist eine spannende Erfahrung: Wie reagieren die Leute darauf, dass wir jetzt unterschiedlich aussehen? Wird die Dunkelhaarige anders behandelt als die Blondine? Können uns die Leute nun endlich auseinanderhalten? (lacht). Und spannend ist natürlich auch die Frage: Wie reagieren Männer auf das Nichtblond und welche Art von Männern spreche ich als Nicht-Blondine an? Vielleicht findet jetzt endlich jede von uns ihren Traumprinzen, weil wir unterschiedlich aussehen und die Männer keine Angst mehr haben müssen, uns zu verwechseln (lacht). Denn jetzt können uns endlich auch die Männer auseinanderhalten.“
Wie habt Ihr entschieden, wer braun wird und wer blond bleibt?
Julia Meise: „Nina ist immer schon die Experimentierfreudigere von uns gewesen, insofern lag es auf der Hand. Aber wenn ich sie jetzt so sehe, hätte ich mir das auch gut für mich vorstellen können.“
Nina Meise: „Ich bin jetzt natürlich auf die Reaktionen gespannt: Als Blondine hat man zwar auch viele Vorteile, weil blond immer fröhlich wirkt und nach guter Laune aussieht. Aber manchmal wird man eben auch automatisch als das „Blondchen“ abgestempelt. Mal sehen, wie ich jetzt als Braunhaarige wahrgenommen werde.
Ihr habt die Haare selbst und zu Hause gefärbt. Wie war das? Man hört ja auch oft, dass diese Selbstversuche daneben gehen.
Nina Meise: „Das war tatsächlich eine Premiere. Wir haben uns noch nie die Haare selbst gefärbt. Jetzt in der Zeit der Lockdowns, als die Friseure geschlossen waren und unser Haaransatz immer sichtbarer wurde, kam uns das durchaus mal in den Sinn. Wir haben uns bislang aber nicht herangetraut und hatten großen Respekt davor, uns selbst die Haare zu färben. Denn natürlich kennen auch wir diese Geschichten, dass am Ende rot statt blond rauskommt oder sogar grün. Aber jetzt mit dem neuen Produkt von „Keralock“ war es ein Kinderspiel. Man benötigt nämlich nur ein Produkt, und man muss auch nicht erst selbst umständlich etwas anrühren: Farbcreme und Entwickler befinden sich in einer Flasche und sind bereits optimal gemischt.“
Julia Meise: „Und das Gute Ist: Man muss nicht erst auf einen Friseurtermin warten, die derzeit oft lange ausgebucht oder gar geschlossen sind, sondern kann jederzeit loslegen. Hätten wir gewusst, dass das mit dem Haarefärben jetzt so leicht ist, hätte das uns den Lockdown durchaus erleichtert.“
Wie lange willst Du brünett bleiben, Nina?
Nina Meise: „Mal sehen. Auf jeden Fall eine Zeit lang. Wir haben ja noch Farbe zu Hause. Die Farbreste der Flasche können bis zu vier Monate lang für weitere Färbungen verwendet werden, auch für den Ansatz. Und dann mal schauen, wie ich mich fühle… Ich kenne viele Menschen, die jetzt durch Lockdown eine andere Frisur bzw. Haarfarbe tragen als davor, zum Beispiel eben nicht mehr so blond sind wie zuvor, und damit glücklich sind.“
Wie waren die ersten Reaktionen aus dem Umfeld?
Julia Meise: „Natürlich waren die Leute erst einmal überrascht und haben gefragt, warum wir das gemacht haben. Wir haben vorab bei Instagram unsere Community gefragt, ob eine von uns beiden dunkler werden soll. Die meisten antworteten: ‚Auf keinen Fall‘. Aber jetzt nach der Aktion waren die Reaktionen durchweg positiv.“
Wie oft wurdet Ihr früher verwechselt, weil Ihr eben gleich ausseht?
Nina Meise: „Für unsere Eltern und unsere Freunde war das nie ein Problem. In der Schule früher haben wir uns natürlich schon mal einen Spaß erlaubt und das auch für uns genutzt.
Julia Meise: „Nina hat tatsächlich einmal eine Englisch-Klausur für mich geschrieben. Und niemand hat es gemerkt.“
Wie viel Zeit verbringt Ihr gemeinsam, was macht Ihr getrennt?
Julia Meise: „Beruflich sind wir natürlich immer zusammen, da wir das Zwillingssein zu unserem Beruf gemacht haben. Wir haben den gleichen Freundeskreis. Trotzdem achten wir darauf, dass jeder sich auch mal mit einer Freundin alleine trifft.“
Nina Meise: „Shoppen gehe ich meistens alleine, da meine Schwester dabei so ungeduldig ist, so dass ich lieber alleine gehe.“
Julia Meise: „Sport mache ich lieber alleine, wenn es wieder möglich ist. Da ich dann alles in meinem eigenen Tempo machen kann und mich nicht mit meiner Schwester vergleiche.“
Tauscht Ihr untereinander auch Klamotten oder habt Ihr ohnehin alles doppelt im Kleiderschrank?
Julia Meise: „Manche Sachen haben wir doppelt, manche nicht. Beruflich nutzen wir natürlich den Twin-Effekt für die doppelte Aufmerksamkeit. Privat wollen wir diese natürlich nicht immer. Deshalb haben wir nicht alles doppelt. Wir tauschen aber viel. Es gibt dennoch Teile, die nur Nina trägt und andere, die nur ich trage. Nina ist bei uns die Fashion-Beauftragte. Ich frage sie tatsächlich auch öfter privat, ob sie eine gute Idee hat, was ich anziehen könnte.“
Was sind die Vorteile am Zwillingsein? Gibt es auch Nachteile?
Nina Meise: „Für uns ist das Zwillingssein wie ein Sechser in der Natur-Lotterie, weil du deinen Seeelenverwandten nicht erst suchen musst, sondern er von Anfang an an deiner Seite ist. Gerade jetzt in der Coronazeit haben wir gemerkt, was für ein unglaublicher Vorteil es ist, einen Zwilling zu haben, da sich viele Menschen sehr einsam fühlen. Manchmal denken wir, die Welt wäre ein bisschen besser, wenn jeder einen Zwilling hätte.“
Wie habt Ihr diese letzten Monate erlebt?
Julia Meise: „Der Lockdown war für uns natürlich eine Vollbremsung, Vor Corona war unser Terminkalender voll, und auf einmal war alles abgesagt. Für uns hat sich natürlich viel verändert. „Meisen auf Reisen“ ist unser Motto und Reisen war immer schon unsere große Leidenschaft. Das fehlt uns am meisten. Wir können es kaum erwarten, bis die Meisen wieder auf Reisen gehen. Aber wir haben die Zeit für uns genutzt und viel Inner-Work gemacht.“
Interview: Andrea Vodermayr
„Keralock“/“One Color“
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