Hamburg, den 23. Mai 2016: Am vergangenen Wochenende ging das 2. Internationale Musikfest Hamburg mit einem ausgedehnten Programm des NDR Elbphilharmonie Orchesters unter Thomas Hengelbrock zu Ehren von Johannes Brahms zu Ende. Der insgesamt gut vierwöchige Reigen aus hochkarätigen Konzerten lief vom 21. April bis 22. Mai und stand unter dem Motto »Freiheit«. Zu den 38 vielfach speziell auf dieses Thema hin geplanten Konzerten kamen etwa 35.000 Besucher. Der Publikumszuspruch lag somit auf dem Niveau des 1. Internationalen Musikfests Hamburg von 2014.
Wie schon bei der Premiere vor zwei Jahren verdankte sich auch das 2. Internationale Musikfest Hamburg dem konzertierten Miteinanderagieren der drei großen Orchester der Stadt – NDR Elbphilharmonie Orchester, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg und Hamburger Symphoniker –, dem Ensemble Resonanz, der Konzertdirektion Dr. Goette, der Hamburgischen Vereinigung von Freunden der Kammermusik und den Elbphilharmonie Konzerten. Zahlreiche Höhepunkte wie etwa die Reihe »Überlebensmusik«, die Aufführung von »Il Prigioniero« (NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock), der Liederabend »Die Gedanken sind frei« mit Thomas Hampson und Wolfram Rieger, »People United« mit Igor Levit in der Fabrik sowie viele Orchesterprogramme nahmen unmittelbar auf das Thema »Freiheit« Bezug.
Darüber hinaus gab es eine Reihe von exklusiv für das Musikfest entstandenen Produktionen wie etwa das Eröffnungsprojekt »La Passione«, Felix Kubins »Falling Still« oder Patricia Kopatchinskajas umjubelte Konzertinstallation »Bye Bye Beethoven« mit dem Mahler Chamber Orchestra auf Kampnagel.
Stehende Ovationen brachte das Publikum vielen der Künstler dar, etwa dem Grandseigneur unter den europäischen Pianisten Maurizio Pollini sowie dem Dirigenten Andris Nelsons und seinem Boston Symphony Orchestra für ihre unvergessliche Deutung von Mahlers 9. Sinfonie. Auch der britische Sänger Jamie Woon, der in der dreiteiligen Reihe »Nightline« neben Pantha du Prince und Nils Frahm Nachtschwärmer in die Laeiszhalle holte, wurde hymnisch gefeiert.
Das in Kooperation mit der Körber-Stiftung realisierte Projekt »Freiheitsstimmen« lieferte einen beeindruckenden, stellenweise auch kontrovers aufgenommenen gesellschaftspolitischen Kontrapunkt. In kurzen Einspielungen vor Konzertbeginn sprachen nach Hamburg geflüchtete Neubürger der Stadt kurze, selbst verfasste Texte zum Thema Freiheit, zuerst in ihrer Muttersprache, anschließend in einer (oft selbst verlesenen) deutschen Übersetzung.
Das 2. Internationale Musikfest Hamburg konnte wie schon sein Vorgänger nur dank der maßgeblichen Förderung der Klaus-Michael Kühne Stiftung sowie des finanziellen Engagements eines Förderkreises von musikliebenden Hamburger Bürgern verwirklicht werden. Ihnen gilt der ausdrückliche Dank der Organisatoren des Musikfests.
Auch in den Medien löste das Musikfest ein überwältigend positives Echo aus. Besonderen Widerhall fand die Produktion der Hamburgischen Staatsoper »La Passione«, die Lesart von Bachs Matthäus-Passion des italienischen Regisseurs Romeo Castellucci mit dem Philharmonischen Staatsorchester unter Kent Nagano in den Deichtorhallen. Auch die mit minutenlangem Schlussapplaus gefeierte Aufführung von Leonard Bernsteins »Candide« mit den Hamburger Symphonikern unter Jeffrey Tate oder die bewegenden Aufführungen von »Dido And Aeneas«mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble und Chor unter Thomas Hengelbrock auf Kampnagel wurden ausführlich besprochen, ebenso die vielen sorgsam kuratierten Kammerkonzerte.
»Wir freuen uns sehr, dass Publikum und Presse das Programm so begeistert aufgenommen haben», sagt Christoph Lieben-Seutter, Intendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle. »Das Musikfest war für uns so etwas wie die Generalprobe für die Elbphilharmonie. Sein Erfolg beweist, dass wir im Zusammenspiel mit den beteiligten Partnern bestens darauf vorbereitet sind, dem Publikum außergewöhnliche Konzertereignisse in spannenden und für die Gesellschaft relevanten Programmzusammenhängen zu präsentieren.«
Zehn Tage nach dem offiziellen Ende des Musikfests liefert der Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Diego Fasolis einen Epilog zu den diesjährigen musikalischen Festwochen. Einziger Programmpunkt des Konzerts am 1. Juni in der Laeiszhalle: Die Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven, eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Gründer und Leiter des Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt.
Das 3. Internationale Musikfest Hamburg findet vom 27. April bis 29. Mai 2018 statt –mit der Elbphilharmonie im Zentrum. Von da an wird es im Jahresrhythmus jeweils zum Saisonende das Musikleben in Hamburg krönen.
Copyright: Elbphilharmonie Hamburg
Michaela Etzel, Jetset-Media München