„Full House Art Exibition“ am 13. Juli 2022: Mon Muellerschoen und Peter Hansen luden ein und Künstlerin Suse Kohler stiftete ihr Porträt von Präsident Selenski für den guten Zweck
Mit Kunst Gutes tun – für Menschen aus der Ukraine! Das ist Sinn und Zweck der Benefizausstellung „Full House Art Exhibition“, die am Mittwochabend in München in der Thierschstraße 11 eröffnet wurde. Kunstexpertin Mon Muellerschoen (Gründerin der Online-Plattform „Wunderkunst“) und Peter Hansen (Förderverein Villa Stuck; Gründer der Kunstinitiative „Max 33“) hatten mit der ukrainischen Kunsthändlerin Katja Vozianova zum Opening der Vernissage geladen. Sie konnten neben zahlreichen kunstbegeisterten Gästen auch den Generalkonsul der Ukraine, Yuriy Yarmilko, begrüßen, der die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hatte.
Der gute Zweck steht bei der Vernissage im Mittelpunkt: „Wir unterstützen mit dieser Benefiz-Ausstellung zwei ukrainische karitative Einrichtungen, die Müttern mit ihren Kindern in der Ukraine und ukrainischen Künstlern in Not helfen“, erklärte Peter Hansen. „Nachdem ich kürzlich selbst in Lviv war, weiß ich, dass unsere Spenden an der richtigen Adresse ankommen werden. Diese Ausstellung war eine sehr spontane Idee und wir haben sie in kürzester Zeit auf die Beine gestellt. Die Resonanz war vom ersten Moment an großartig und ich freue mich, dass uns so viele Künstler und Kunstinteressierte unterstützen. Mindestens 50 Prozent des Verlaufserlöses der Bilder gehen an die beiden karitativen Einrichtungen.“
Die Gäste hatten die Gelegenheit, zu spenden oder aber durch den Erwerb der Bilder vor Ort Gutes zu tun. Unter anderem ein Porträt des ukrainischen Präsidenten Selenski von Künstlerin Suse Kohler: „Das Bild stammt aus meiner neuen Ukraine-Serie und ich hoffe, dass wir eine hohe Spendensumme damit erzielen können“, so Suse Kohler. „Diese Serie ist entstanden aus persönlichen Kontakten und Erlebnissen mit den Menschen aus der Ukraine: Mein Mann Korbinian Kohler hat im März in Wildbad Kreuth 50 Geflüchtete aufgenommen“, so die Künstlerin. „Sie haben alles verloren bzw. zurücklassen müssen. Am Ankunftstag reisten sie nur mit einem Koffer, einer Tasche und ihrer Katze oder ihrem Hund unter dem Arm an! Mit der Zeit erzählten sie mir von ihrer Flucht, von ihren schmerzhaften Trennungen der Familien. Und davon, wie ihre Männer, Söhne, Brüder und Neffen plötzlich Soldaten wurden, wie ihre Häuser und Wohnungen verbrannten. Der unendliche Schmerz stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Ein Schmerz, ausgelöst durch diesen entsetzlichen Krieg, durch Tod und Verletzung, Zerstörung und Angst. Diese Begegnungen haben mich tief bewegt und ich wollte meine Gedanken und Gefühle künstlerisch umsetzen. Mit dieser Serie möchte ich die Aufmerksamkeit auch auf die Frage lenken, wie die nächste Generation des Ukraine-Russland Konflikts miteinander umgehen wird, zumal die vielen Familien miteinander verwandt sind.“
Mon Muellerschoen hatte mit Peter Hansen die Idee zur Vernissage gehabt: „In diesem für uns alle schweren Zeiten ist es wichtig, dass man hilft zusammenhält und etwas zurück gibt! Ich unterstütze schon seit Jahren junge Künstler und mir ist es ein Anliegen dies nicht nur hier zu tun, sondern auch auszuweiten. Im Moment brauchen uns die ukrainischen Künstler sehr!“
Mitgastgeberin war die ukrainischen Kunsthändlerin Katja Vozianova. Mit nur einem kleinen Koffer und einem Gemälde unter dem Arm floh sie im Februar von Kiew nach München. Kurz vor der russischen Invasion kehrte sie noch einmal zurück in ihre Heimatstadt, um weitere Kunst zu retten.
Die Resonanz war großartig: „Es kamen heute mehr als 200 Gäste und über 20 Kunstwerke wurden bereits verkauft“, so Peter Hansen.
Zu den weiteren ausstellenden Künstlern der „Full House Art Exhibition“ zählen u.a. Andrej Auch, Anna Klüssendorf, Anais Cousin, Andreas Zagler, Ana Pusica, Boris Saccone, Bastian Maria Meindl, Christian Awe, Florian Noethe, Pascal Koertel, Simon Lohmeyer, uvm. Die Ausstellung läuft noch bis zum 17. Juli, geöffnet immer von 12 bis 18 Uhr.
Text: Andrea Vodermayr
Fotos: Credit „Sabine Brauer“