Ringsum Freude und lebhafte Erinnerunge:Lauter glückliche Gesichter beim elften Toni Sailer Golf Memorial am 16. September 2022, das hoch über Kitzbühel begonnen hat. Den Tagessieg holten sich Niki Zitny, Daniela Zitny-Haberl und (Hahnenkamm-Sieger) Günther Mader.
„Ich bin überwältigt, dass dieses Turnier jedes Jahr so einen enormen Anklang findet, und, dass sich die Leute derartig freuen herzukommen“, zeigte sich Florian Sailer sichtlich gerührt. Welche Strahlkraft sein Vater bis heute genießt, bewies auch heuer das Teilnehmerfeld beim Toni Sailer Golf Memorial in Kitzbühel: Über 200 Sportbegeisterte kamen in der Heimat von Österreichs Jahrhundertsportler zusammen, um in Vierer-Teams gemeinsam wettzukämpfen, Schmäh zu führen und sich an „ihren Toni“ (1935 – 2009) zu erinnern: „Die positive Energie, die von diesem Turnier ausgeht, ist für mich atemberaubend“, sagte Florian Sailer während der mittlerweile elften Auflage, die traditionell auf den Golfplätzen Rasmushof und Kaps über die Fairways geht. Veranstalter sind der Kitzbüheler Ski Club, der Golfclub Kitzbühel sowie der Golf- und Landclub Rasmushof.
Toni Sailer war nicht nur ein Ausnahmekönner auf zwei Brettln, sondern auch mit Holz und Eisen. Dem Golfclub Kitzbühel stand er von 1979 bis 1993 als Präsident vor, sein Nach-Nachfolger ist Martin Kerscher, einer der Initiatoren des Turniers: „Durch das Erlebnis Toni Sailer Golf Memorial erfährt die Legende wieder Leben und nur so geht’s. Wir versuchen, nette eineinhalb Tage zu organisieren. Die über 200 Teilnehmer aus ganz Österreich erzählen das weiter und sind unsere Multiplikatoren.“
Ab dem Morgengrauen abgeschlagen haben diesmal etwa Hans Pum, Niki Hosp, Jimmy Steiner, Werner Magreiter, Hias Leitner mit Familie, Tonis Bruder Rudi Sailer mit Familie, Franz Klammer, Niki Zitny, Toni Innauer, Hubert Neuper und zum allerersten Mal u.a. die finnische Ski-Legende Kalle Palander und Kitzbühel-Sieger Daniel Yule, der nur wenige Stunden vor dem Turnier seine eigene Hahnenkammgondel verliehen bekam (für den Triumph am Ganslern 2020). Als der Schweizer am ersten Abschlag beim Golfclub Kitzbühel den Ball perfekt traf meinte Martin Kerscher, als (selten stiller) Beobachter aus dem Hintergrund: „Hör auf zu Skifahren, fang an zu Golfen!“ Kalle Palander, für den Toni Sailer schlicht „a Hero“ ist, möchte unterdessen auf dem Golfplatz zu alter Stärke zurückkehren: Als er vor 20 Jahren mit dem Sport aufgehört hat, lag sein Handicap bei zwölf.
Der Auftakt zum Toni Sailer Golf Memorial erfolgte heuer zum ersten Mal hoch über der Stadt im Starthaus auf dem Hahnenkamm, von wo aus Franz Klammer viermal die Abfahrt gewonnen hat. Angesprochen auf den Schwarzen Blitz sagte der Kärntner: „Toni war mein größtes Idol, mein Vorbild und später mein Mentor. Ich wollte immer so viele Medaillen gewinnen wie er, aber es ist mir leider nicht gelungen.“ Auch dass aus Franz Klammer ein hervorragender Golfer geworden ist, lag an Toni Sailer: „Zuerst hab ich ihm gesagt ,Du mit deinem Alt-Herren-Sport! Damit fange ich nie an! Deshalb hab ich viel zu spät begonnen‘“, erinnert sich Franz Klammer.
Fürchtete man im Vorfeld des Turniers am Freitag noch die trübe Wetterprognose, so hatten die Veranstalter Glück. Nach anfänglichem leichten Regen, der keinen Golfer aufhalten kann, strahlte zu Mittag sogar die Sonne.
Bei der Siegerehrung im Rasmushof erinnerte Michael Huber, der Präsident des Kitzbüheler Skiclubs, an die Philosophie des Toni Sailer Golf Memorials: „Der ARGE Golf geht es darum, die Ehre und die Erinnerung an den Kitzbüheler Jahrhundertsportler Toni Sailer durch sportliches Spiel und gesellschaftliche Zusammenkunft hochzuhalten. Und wenn ich die letzten eineinhalb Tage Revue passieren lasse, scheint uns das allen gemeinsam recht gut gelungen zu sein.“
Ehe alle Gewinnerinnen und Gewinner sowie der vorletzte Platz ausgezeichnet wurden („Letzter kann jeder werden, Vorletzter nicht“), schlüpfte Conférencier Martin Kerscher noch in die Rolle eines Auktionators und ließ ein von Rudolph Pigneter gestaltetes Porträt von Toni Sailer versteigern. Zugeschlagen hat Johann Egger, dem das Werk 9000 Euro wert war: „Ich liebe dieses Bild!“ Auf den beiden Golfplätzen zugeschlagen hat heuer das Team mit Niki Zitny, Daniela Zitny-Haberl und (Hahnenkamm-Sieger) Günther Mader, die mit nur 52 Schlägen den Tagessieg holten. Alle Ergebnisse finden sich am Ende des Artikels zum Herunterladen.
Am Ende ließ Martin Kerscher neuerlich die großzügigen Gönnerinnen und Gönner hochleben: „Ohne unsere Sponsoren wäre so eine Veranstaltung völlig undenkbar. Ich danke euch!“
Fotocredit: KSC/alpinguin