Suse Kohler lud am 13. Mai 2022 zum Artist Dinner ins Clubhaus Bachmair Weissach in Tegernsee und zeigte ihre neuesten Werke aus der Reihe „sunkissed“
Glanzvolle Kunst-Premiere am Tegernsee! Die renommierte Künstlerin Suse Kohler hatte am Freitagabend im Rahmen der „Langen Nacht der Kunst am Tegernsee“ erstmals zum „Artist Dinner“ ins direkt am See gelegene „Clubhaus Bachmair Weissach“ geladen. Nach dem großen Erfolg ihrer Ausstellung „Machtköpfe und Behind“ im September letzten Jahres in der Münchner „Lazy.Gallery“ gab sie an diesem Abend einen Einblick in ihre neuesten Werke. Titel: „sunkissed“. Inmitten der traumhaften See-Kulisse sahen die Gäste „rot“, denn die Farbe Rot ist das dominierende Thema ihrer neuen und sechs Werke umfassenden Bilderserie. Zudem hatten die Gäste, darunter u.a. Peter Hansen (Vorstand Förderverein Villa Stuck), die Kulturmanagerin und Kuratorin Claudia Illi, die BR-Moderatorin Sophie von Puttkamer sowie das Verleger-Paar Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer (Veranstalter des Ludwig Erhard Gipfels am Tegernsee), die Gelegenheit, die Künstlerin „ganz privat“ bei einem Abendessen zu erleben. Und bekamen dabei einen Einblick in ihr Leben und ihren Alltag als Künstlerin.
Nach dem Aperitif und dem „Walk around“ begrüßte Suse Kohler die Gäste: „Ich freue mich sehr über diesen Abend und den Austausch mit den Kunstinteressierten, denn Kunst und ein wunderbares Essen verbinden immer. Das „Artist Dinner“ findet in dieser Form zum ersten Mal statt – ein wunderbares Happening im Rahmen der „Langen Nacht der Kunst“ am Tegernsee. Es erinnert mich ein bisschen an das „Gallery Weekend“ in Berlin, auch wenn wir der Tegernsee und nicht die Hauptstadt sind und alles in viel kleinerer Form stattfindet. Aber mir gefällt der Gedanke, von einem Kunst-Event zum nächsten zu „switchen“. Das hier ist ein wunderbarer Auftakt.“
Für ihre letzte Ausstellung „Machtköpfe“ bildete sie Kanzler/innen wie Angela Merkel, Gerhard Schröder, Helmut Kohl, Willy Brandt, Ludwig Erhard und Konrad Adenauer – alles Kanzler nach dem 2. Weltkrieg – ab. In Acryl auf Leinwand. Für die Serie „Behind“ brachte sie Künstlerinnen wie Rosemarie Trockel, Katharina Grosse, Cindy Sherman und Frida Kahlo – letztere als „bayerische Frida“ in Tracht und mit Blumenkranz – in Öl und starken Farben auf die Leinwand. Wie kam sie nun auf das Thema „sunkissed“ und auf die Farbe Rot? Suse Kohler: „Rot ist eine absolute Symbolfarbe. Sie ist zum einen extrem vitalisierend und steht für Liebe, Inbrunst und Feuer. Auf der anderen Seite ist sie auch eine Signalfarbe für negative Attribute wie Schmerz, Zorn, Aggressivität und Blut. Diesen Gegensatz finde ich extrem spannend. Die rote Farbe findet sich in den Werken meist im Hintergrund, aber auch im Haar oder in der Kleidung. Der Betrachter soll selbst entscheiden, in welcher Gemütslage sich die abgebildete Person befindet. Ob sie glücklich oder unglücklich ist – jede:r kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. So zeigt zum Beispiel eines der Werke, „about last night“, eine Frau, die in einem aufblasbaren Pool im Bikini liegt und eine Zigarette raucht. Ihre Augen sind geschlossen. Jeder soll sich selbst ein Urteil bilden, ob diese Frau nun eine gute oder eine schlechte Nacht hinter sich hatte.“ Für ihre neue Serie hat sie überwiegend Frauen portraitiert, nur eines der Werke zeigt eine Gruppe mit Männern und Frauen. Der Titel „sunkissed“ passt nicht nur perfekt zum baldigen Start des Sommers: „Er soll ausdrücken, dass jeder von uns von der Sonne geküsst ist, egal welche Erfahrungen er gerade durchlebt und selbst dann, wenn im Leben einmal etwas nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Es geht nicht um Perfektion. Jeder sollte sich so annehmen wie er ist.“
„Ich habe Suse Kohler schon vor längerer Zeit kennen gelernt – über ihre Kunst“, erzählte Peter Hansen, der für das Dinner aus München kam. „Ich war damals zu Gast im Hotel Bachmair Weissach hier am Tegernsee, es war an Weihnachten. Ich kam aus dem Spa, im Bademantel, und habe ihre Bilder an den Wänden entdeckt. Und ich bin – obwohl es Winter war und kalt – eigens noch zur Rezeption gegangen, um mich zu erkundigen, von wem denn diese Portraits stammen würden. Und da stand plötzlich Suse Kohler vor mir und sagte: „Von mir“. Von diesem Zeitpunkt an sind wir befreundet. Ihre Werke sind fantastisch. Mein Favorit der neuen Serie ist ihr Werk „Miami Gang“ – als großer Art Basel Miami Fan. Suse Kohlers Bilder sind bunt und stehen für Lebensfreude. Und sie sind vor allem sind extrem ausdrucksstark. Ihre Themen sind immer besonders, und sie macht Kunst, nicht Kommerz.“
„Die Bilder haben eine unglaubliche Strahlkraft und Dynamik“, lobte auch Moderatorin Sophie von Puttkamer. „Ich finde es großartig, dass Suse Kohler ihre Kunst im Rahmen der „Langen Nacht der Kunst am Tegernsee“ zeigt. Für Musikfreunde gibt es so etwas in der Region bereits, im Bereich der Kunst hat es noch gefehlt. Das Interesse der Menschen in der Region an Kunst ist groß.“
„Wir sind nicht nur Vorsitzende des Suse Kohler Fan-Clubs“, so das Verleger-Paar Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer schmunzelnd, „sondern sind zudem Fans der ersten Stunde und frühe Entdecker.“ Sie veranstalten alljährlich den Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee und Suse Kohlers Portrait von Ludwig Erhard ist seit 2018 die „Gallionsfigur“ des Gipfels. „Deswegen sind wir auch heute sehr gerne gekommen. Wunderbar farbenfrohe und kraftvolle Werke“, lobten sie.
Suse Kohler ist eine Powerfrau und durch und durch Mutter: die Mutter vierer Kinder arbeitete nach ihrem Studium im Bereich Marketing und Kommunikation zunächst in der Werbung und in der Film- und TV-Branche. Doch schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Malerei: Der Münchner Maler Werner Maier, ein Freund der Familie, unterrichtete sie schließlich und wurde zu ihrem Privatlehrer und Mentor. Danach fasste sie den Entschluss, sich für ein Studium bei Markus Lüpertz zu bewerben und erhielt einen der 15 begehrten Studienplätze an der Akademie der Bildendenden Künste Kolbermoor, den sie mit der Meisterklasse abschloss. Für ihre allererste Serie „Seemänner“ potraitierte sie markante Gesichter berühmter Persönlichkeiten rund um den Tegernsee wie Schriftsteller Ludwig Thoma, Maler Olaf Gulbransson und Michail Gorbatschow. Anerkennung für ihre Werke bekam Suse Kohler schon weit über die Grenzen des Tegernsees und Bayerns hinaus. So waren die Bilder u.a. schon beim Gallery Weekend in Berlin, in Paderborn, Rom und Venedig zu sehen.
Dem Tegernsee bleibt sie auch künftig treu. Eine ihrer nächsten Ausstellungen findet am 26. Juni 2022 im „Seeforum“ in Rottach-Egern statt: „Eine Gruppenausstellung zum Thema Umbruch und Wandel. Ich stelle gemeinsam mit zwei weiteren Künstlern:innen aus der Region aus: Brigitte Siebeicher und Jürgen Welker. Wir sind alle drei Lüpertz-Schüler. Bei diesen Werken widme ich mich dann dem Thema Ukraine. Wir haben bei uns in Wildbad Kreuth Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Ihre Schicksale haben mich sehr bewegt und gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Diese Gedanken werde ich nun auch künstlerisch umsetzen“, so Suse Kohler.
Auch in kulinarischer Hinsicht war das „Artist Dinner“ ein Highlight. Die Gäste erwartete im „Clubhaus“, wo die „sunkissed“-Werke noch über einen längeren Zeitraum bewundert werden können, ein Vier-Gänge-„sharing“-Menü mit den typischen Clubhaus-Köstlichkeiten vom Levante-Grill: u.a. Mezze mit Hummus, Baba Ganoush und Labneh, Tuna Salad, Seeforellenfilet mit Spinatsalat, Rinderfilet mit Pimentos und Berberitze, Aubergine mit Harissa und zum Dessert „pochierte Feige“ mit Tankabohneneis, Honigcrunch und Minze.
Text: Andrea Vodermayr
Foto-Credits: „Bachmair Weissach“