Treffen am Comer See für Autoliebhaber aus der ganzen Welt / Motto: „75 Jahre Porsche Sportwagen“
Stuttgart. Das vergangene Wochenende stand am Comer See ganz unter dem Motto Autokultur. Auch die vierte Ausgabe des „FuoriConcorso“ lockte am 20. und 21. Mai Gleichgesinnte aus aller Welt nach Norditalien, um historische und aktuelle Sportwagen, Straßen- und Rennwagen vor traumhafter Kulisse zu sehen. Das „FuoriConcorso Open Museum“ widmete sich dem Geburtstag „75 Jahre Porsche Sportwagen“ mit einer Open-Air-Ausstellung am Westufer des Sees, nur wenige Gehminuten vom Comer Zentrum entfernt. Im Park der Villa Olmo durfte das Unternehmen aus Zuffenhausen eine breite Auswahl präsentieren. „Die Atmosphäre hätte nicht besser sein können. Mit 40 der außergewöhnlichsten Fahrzeuge der vergangenen 75 Jahre präsentieren wir vor Kunden und Sportwagen-Enthusiasten erstmals eine der größten Ausstellungen unserer Marke unter freiem Himmel“, sagt Achim Stejskal, Leiter Porsche Heritage und Museum.
Jedes Jahr im Mai feiert „FuoriConcorso“ zeitgleich mit dem renommierten „Concorso d’Eleganza Villa d’Este“ einen Höhepunkt der klassischen und zeitgenössischen Autokultur mit einer monothematischen Ausstellung in der Villa del Grumello und der Villa Sucota. Seit dem vergangenen Jahr wird das Veranstaltungsformat mit dem „FuoriConcorso Open Museum“ um einen dritten Ort erweitert: Die Open-Air-Ausstellung in der Villa Olmo am Seeufer. „Ich habe einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen für Porsche-Sportwagen, daher freue ich mich sehr, dass Porsche beim diesjährigen ‚FuoriConcorso Open Museum‘ sein 75-jähriges Bestehen feiert“, sagte Guglielmo Miani, Präsident der Mailänder Luxusmarke Larusmiani und Gründer der Veranstaltungsreihe „FuoriConcorso“ vor dem Event. „Nachdem es uns beim letztjährigen ‚FuoriConcorso Sonderwunsch‘ gelungen ist, einige der seltensten handgefertigten und maßgeschneiderten Porsche-Sportwagen zusammenzubringen, geht mit dieser Ausstellung im ‚FuoriConcorso Open Museum‘ ein Traum in Erfüllung.“
Traumwagen für die Rennstrecke und die Straße
Seit sich Ferry Porsche im Jahr 1948 den Traum von seinem Sportwagen erfüllt hat, steht die Marke für Mut, Pioniergeist und Leidenschaft. In den vergangenen 75 Jahren sind, unter anderem im Programm Sonderwunsch, viele Fahrzeuge entstanden, die Träume haben wahrwerden lassen. Der Porsche 550 Spyder, den der Sportwagenhersteller den Besucherinnen und Besuchern am Comer See präsentierte, ist so ein Traumwagen. Bei der fünften und letzten Carrera Panamericana im Jahr 1954 schlagen zwei dieser Modelle aus Zuffenhausen etliche stärker motorisierte Fahrzeuge, gewinnen ihre Klasse und erreichen die Plätze drei und vier im Gesamtklassement. Ebenfalls aus der Kategorie Traumwagen schickten die Stuttgarter den Porsche 356 B 2000 GS Carrera GT aus dem Jahr 1963 zum „FuoriConcorso“. Der Gran Turismo Rennwagen, den F.A. Porsche zeichnete, wiegt 195 Kilogramm weniger als sein straßenzugelassenes Pendant. Wegen seiner keilförmigen Nase und dem abrupten Abbruch der Dachlinie trägt der Rennwagen den Spitznamen „Dreikantschaber“.
Mit Dan Gurney am Steuer schreibt der Porsche 804 Formel 1 Unternehmensgeschichte. Am 8. Juli 1962 gewinnt das Leichtgewicht mit 481 Kilogramm den Grand Prix von Frankreich. Der erste und bislang einzige Triumph eines bei Porsche entstandenen Formel 1 Fahrzeugs in der Weltmeisterschaft. In die Liste der außergewöhnlichen Sieger reiht sich auch der Porsche 908/02 Spyder ein. Im Jahr 1969 gewinnt Porsche zum ersten Mal die Marken-Weltmeisterschaft. Auf dem Weg zu diesem historischen Erfolg erweist sich der 350 PS (257 kW) starke Sportwagen mit 8-Zylinder-Boxermotor als fast unschlagbar. Die Kunststoffkarosserie des Leichtgewichts mit 600 Kilogramm bringt nur 13 Kilogramm auf die Waage. Mehr als 50 bedeutende Siege und mehr als 100 Podiumsresultate zwischen 1969 und 1972 machen den 908/02 Spyder zu einem der erfolgreichsten Porsche-Rennwagen aller Zeiten.
Technologieträger und Forschungslabore aus Weissach und Zuffenhausen
Ebenfalls ein besonderer Gast am Comer See war der Porsche 917/30 Spyder. Der Sportwagen aus dem Jahr 1972 ist als Versuchswagen für die CanAm-Serie so gebaut worden, dass sein Radstand variiert werden kann. Elf Jahre später stellt Porsche der Öffentlichkeit die Studie „Gruppe B“ als Homologationsmodell für die gleichnamige Rennsportklasse vor. Auch dieser seriennahe Hochleistungssportler zog in Norditalien viele Blicke auf sich. Ab 1985 kommt er als Porsche 959 auf den Markt. Der Sportwagenhersteller zeigt der Welt mit ihm das zu dieser Zeit im Automobilbau Mögliche auf. Ein weiterer ausgestellter Technologieträger aus Weissach ist der Porsche 911 GT1 aus dem Jahr 1998. Der 3.2-Liter-Sechszylindermotor mit zwei Turboladern leistet 550 PS (404 kW). Vor genau 25 Jahren ging er nicht nur als Doppelsieger in Le Mans in die Geschichte ein, sondern auch als rollendes Forschungslabor mit wegweisender Motorelektronik für einen besonders geringen Treibstoffverbrauch. Ein entscheidender Vorteil in Le Mans.
Porsche Vision 357: eine Hommage an den Porsche 356
Für eine Gedankenreise in die Zukunft mit Blick zurück zeigt das Unternehmen den Porsche Vision 357. Mit ihm referiert die Marke auf den Porsche 356. Die Hommage an den Traumsportwagen von Ferry Porsche zeigt mögliche Ausprägungen der künftigen Designphilosophie.
Vor genau sechs Jahren läuft der einmillionste Elfer vom Band, genauer gesagt ein Porsche 911 Carrera S, der ebenfalls als Blickfang am Comer See zu bestaunen war. Auch der schnelle große Bruder des ikonischen Elfers reiste nach Italien, der aktuelle 911 GT3 RS. Für all diejenigen, die sich abseits befestigter Wege genauso zu Hause fühlen möchten, wie auf der Landstraße, präsentierte Porsche den 911 Dakar beim „FuoriConcorso Open Museum“. Der Sportwagen mit deutlich erhöhter Bodenfreiheit demonstrierte, dass es für das Konzept des Porsche 911 kaum Grenzen gibt.
Privatfahrzeuge von Freunden des „Fuori Concorso“ und Neufahrzeuge
Um die Ausstellung mit noch mehr außergewöhnlichen Sportwagen aus allen Jahrzehnten zu bereichern, stellten auch einige Enthusiasten ihre Porsche am Comer See aus. So präsentierten sie unter anderem einen 911 R der Generation 991, ein Modell des legendären 935 von 2018 sowie einen 911 GT2 RS Clubsport der Generation 991 von Manthey-Racing. Paolo Barilla zeigte den Besucherinnen und Besuchern seinen 911 GT3 der Generation 992. Im Jahr 1985 holte er mit seinem Porsche 956 den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Gemeinsam mit der Porsche Exclusive Manufaktur hat der italienische Unternehmer und Privatfahrer seinen Sportwagen in Anlehnung an sein Le-Mans-Siegerfahrzeug entworfen.
Porsche Italien unterstützte den „FuoriConcorso“ ebenfalls mit vielen Modellen, unter anderem mit einem 911 Dakar, einem 718 GT4 RS, einem 911 GT3 der Generation 992 von 2022 und einem 911 GT3 RS der Generation 992 aus diesem Jahr. Außerdem brachten sie den 50 Jahre alten 911 Carrera RS 2.7 und einen 356 Speedster aus dem Jahr 1956 zur Veranstaltung an den See.
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