„Klassik goes Fashion“ im Münchner Cuvilliéstheater und in der Residenz
Entertainment

„Klassik goes Fashion“ im Münchner Cuvilliéstheater und in der Residenz

17. August 2021
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Diana Tishenko, Fotos Credit: Stefan Imielski

Glamour-Shooting mit Kleidern von Natascha Grün und Frisuren von Stefan M. Pauli

Endlich wieder Live-Auftritte, endlich wieder Roben tragen!

So bereiten sich die fünf Klassik-Stars Raphaela Gromes, Olga Scheps, Arabella Steinbacher, Diana Tchishenko und Johanna Röhrig auf die Konzertsaison vor

Große Roben tragen – das gehört für einen Klassik-Star eigentlich genauso zum Beruf dazu wie das Einsingen vor dem Konzert. Zumindest bis Corona kam… Jetzt, nach einer längeren Konzertpause, geht es auch für die Musikbranche endlich wieder aufwärts – endlich! Und da dürfen bei den Musikerinnen natürlich die schönen Kleider nicht fehlen….

Und so trafen sich fünf Stars aus der klassischen Musikszene Anfang August im prunkvollen Münchner Cuvilliéstheater: die Münchner Cellistin Raphaela Gromes, die in Köln lebende russische Pianistin Olga Scheps, die Münchner Violonistin Arabella Steinbacher, die  in Berlin lebende Geigerin Diana Tishchenko und die Hamburger Geigerin Johanna Röhrig. Motto: Fashion meets Classic. Das Quintett ließ sich in (Leih-)Roben und Kleidern und Jumpsuits aus der ersten Kaufkollektion von Natascha Grün (Designerin und Gründerin des Kleiderverleihs dresscoded.com von Star-Fotograf Stefan Imielski in den prachtvollen Räumlichkeiten des Theaters und draußen in der Residenz in Szene setzen. Und das Team vom „SalonPauli“ am Odeonsplatz von Star-Friseur Stefan M. Pauli sorgte für die passenden Frisuren. Ein Tag ganz nach Geschmack der fünf Damen, die professionell in die Rolle der Models schlüpften.

Das richtige Kleid zu finden für einen Auftritt ist für die Damen aber nicht so einfach… Da muss alles perfekt sitzen, und es darf beim Musizieren nichts zwicken und nichts Einengen….

Davon kann auch die Münchner Cellistin Raphaela Gromes ein Lied singen. „In meinem Beruf trägt man Abendkleider, aber ich habe mich immer verkleidet gefühlt, da ich lieber Hose trage. Dann habe ich vor fünf Jahren Jumpsuits für mich entdeckt und kürzlich bei Natascha Grün im Showroom endlich welche gefunden, die schick und modisch und zugleich edel und zeitlos sind. Ich war so begeistert, dass ich die Teile gleich beim Cover-Shooting für meine neue CD „Imagination“ getragen habe. Am 21. August trete ich mit Arabella Steinbacher in Nordrhein-Westfalen bei einer Gala auf und dort werde ich die Sachen ebenfalls tragen.“ Sie spielt übrigens ein Violoncello von Jean-Baptiste Vuillaume aus den Jahren um 1955, das ihr aus privater Hand zu Verfügung gestellt wurde. Das Talent wurde ihr quasi in die Wiege gelegt: Sie ist die Tochter der Cellisten Wilhelm Gromes und Astrid Hedler-Gromes und begann bereits im Alter von vier Jahren mit dem Cellospiel. Wie waren die letzten Monate als Künstlerin für sie? „Als junge Künstlerin möchte man natürlich auf der Bühne stehen, und wenn man das nicht kann, ist das frustrierend. Ich hätte Termine u.a. in der Elbphilharmonie, in Amerika und in China gehabt. Einiges wurde verschoben, einiges ganz abgesagt. Und das Abgesagte ist eben weg, und das ist sehr schade. Zum Glück füllt sich mein Terminkalender jetzt wieder, die nächsten zwei Jahre gibt es viel zu tun. Aber leider haben nicht alle diese Künstler dieses Glück. Ich habe durch die Krise aber auch Inspirationen für mein neues Album gefunden. Insofern hat die Musik mich durch die Krise gerettet.“

Ein Heimspiel war es auch für Arabella Steinbacher. Die Münchnerin ist die Tochter des Musikprofessors Alexander Steinbacher und im Alter von erst drei Jahren bekam sie den ersten Geigenunterricht, mit neun Jahren dann ein Stipendium an der Hochschule für Musik München. Dann eroberte sie die internationalen Konzertsäle von Moskau bis New York und trat u.a. schon in  der New Yorker Carnegie Hall auf. Auch sie freute sich über die professionellen Fashion-Tipps und die traumhaften Kleider von Natascha Grün. „Ich liebe schöne Kleider, aber Mode ist nicht mein erster Fokus“, erzählte sie. „Aber es ist wichtig, was wir auf der Bühne tragen wegen der Bühnenpräsenz. Es muss angenehm zu tragen sein – wie beim Sport – und da wir uns viel bewegen, braucht man seinen Freiraum. Bei den Armen UND den Beinen. Und nicht Schlimmeres als ein zu enges Kleid, denn man muss atmen können.“ Als Model hat sie bereits Erfahrung: „Ich habe bestimmt schon über 20 CD Cover-Shootings hinter mit.“ Wie erlebte sie die letzten Monate? „Viele Tourneen sind ausgefallen, aber ich hatte wieder Konzerte, u.a. in der Elbphilharmonie und sogar in Japan im Juni. Ich konnte dorthin einreisen da ich eine japanische Mutter und somit einen japanischen Pass habe. Ich bin kurz vor Corona Mutter geworden, meine Tochter ist jetzt anderthalb Jahre alt. Ich habe die Zeit mit meiner Tochter sehr genossen, die ich sonst nicht gehabt hätte. Das mit den Konzerten wird sich bestimmt wieder erholen.“

Olga Scheps gewann 1999 den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und 2001 den Wettbewerb „Jugend spielt Klassik“. 2010 wurde sie mit dem „Echo Klassik“ als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ ausgezeichnet. Sie lebt in Köln und war gerne für die schönen Roben nach München gekommen: „Ich liebe diese Stadt“, schwärmte sie. Und auch in die Kleider von Natascha Grün hatte sie sich auf Anhieb verliebt: „Eleganz und glamourös. Leuchtende Farben. Und man kann atmen! Die Kleider erfüllen alle Kriterien, die ein Kleid für eine Musikerin erfüllen muss.“

Wie kam Natascha Grün mit den Musikerinnen zusammen? „Raphaela stand eines Tages bei mir im Showroom. Sie war so begeistert, dass sie die Sachen auch beim CD-Shooting tragen wollte. Und so ist die Idee zum heutigen Tag entstanden. Ich habe schon mit zahlreichen Schauspielerinnen und Moderatorinnen gearbeitet, aber erstmals mit Klassik-Stars. Es freut mich, wenn sie meine Sachen tragen, denn wo kommen meine Roben und Kleider besser zur Geltung als auf der Bühne? Endlich wieder Kleider-Glamour, das hat in der letzten Zeit gefehlt.“

Das Team vom „Salon Pauli“ am Münchner Odeonsplatz Star-Friseur Stefan Pauli sorgte die passenden Frisuren für die Musikdiven und zauberten kunstvolle Hochsteckfrisuren: „Klassische Musik, Oper, Konzerte – das steht für Glanz und Glamour und da dürfen wir uns endlich mal wieder ausleben“, freute sich Stefan M. Pauli. „Eine Hochsteckfrisur passt am besten, denn schließlich muss man darauf achten, dass keine Haare ins Gesicht hängen. Aber auch für alle Nichtmusikerinnen gilt beim Besuch der Oper oder der derzeitigen Festspiele: eine schöne Frisur darf nicht fehlen, sonst kommt auch das schönste Kleid nicht zur Geltung.“ Was sind die aktuellen Frisurentrends? „Immer noch Wellen und Locken, hier glamourös und romantisch umgesetzt. Auch gesteckte Frisuren behalten eine natürliche Struktur und Lockerheit.“

Mit Feuereifer dabei war auch Diana Tchishenko: „Es war schön heute, aber auch anstrengend“, meinte sie schmunzelnd. „Meine Füße schmerzen wegen der hohen Schuhe. Auf der Bühne stehe ich barfuß oder trage Schuhe ohne Absatz.“ Die Kleider fand sie perfekt für den Auftritt: „Bequem, schick und elegant zugleich. Und man muss sich nicht nur optisch, sondern auch seelisch in einem Kleid wohlfühlen. Und das ist bei Nataschas Kleidern der Fall. Sie sind auftrittstauglich.“ Sie wurde 1990 auf der Krim geboren und begann schon als Sechsjährige mit dem Geigenspiel, studierte dann später in Kiew und in Berlin. Sie trat bereits in den renommiertesten Konzertsälen Europas auf und gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe wie den Internationalen Musikwettbewerb der ARD. Wie geht es beruflich weiter? „Demnächst stehe ich beim Rheingau Musik Festival auf der Bühne.“

Auch Johanna Röhrig gehört zu den aufstrebenden Stars der deutschen Klassikszene. Bereits mit sechs Jahren stand für sie fest, Geigerin zu werden. Nach dem Studium an der „Royal Academy of Music“ in London kehrte sie nach Hamburg zurück und kann bereits auf eine große Konzerterfahrung zurückblicken. Im August tourt sie mit Werken von Mozart durch Spanien – und natürlich mit schönen Kleidern im Gepäck: „Raphaela hat mir von Natascha‘s Kleidern erzählt und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, heute dabei zu sein. Ich liebe Mode und habe erst kürzlich ein Kleid selbst entworfen, denn das perfekte Outfit für die Bühne zu finden ist nicht so einfach: Viele Kleider sind dazu gemacht, still und gerade zu stehen, aber wir müssen uns darin bewegen. Man darf aber auch nicht zu viel entblößen. Und muss sich auf der Bühne wohlfühlen. Und das ist bei Nataschas Kleidern der Fall.“

Text: Andrea Vodermayr

Fotos Credit: Stefan Imielski

Michaela Etzel
Michaela Etzel https://www.jetset-media.de

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