Im Interview spricht die Beauty über das Shooting in München, ihr aufregendes Leben aus dem Koffer und ihre schönsten und schlimmsten Reise-Erlebnisse
Sie zählt zu den erfolgreichsten deutschen Models und reist für ihren Job nonstop um die Welt: Lena Gercke. Im Jahr 2006 gewann die heute 30-Jährige die erste Staffel von Heidi Klum’s „Germany’s next Topmodel“ und ist seither bestens im Geschäft. Nun stand sie in ihrer Wahlheimat München vor der Kamera: im Luxus-Hotel Bayerischer Hof shootete sie für die neue Travel-Kollektion von „Joop!“, die im September auf den Markt kommt, sowie die neue Herbst/Winter-Kollektion des Erfolgslabels. Genau der richtige Job für Lena Gercke, die quasi aus dem Koffer lebt und fast täglich in einer anderen Stadt unterwegs ist. Lena Gercke zeigte schon einmal ihre neuen Begleiter für zukünftige Reisen und posierte vor dem Hotel mit dem stylish-geräumigen Weekender sowie der coolen City-Bag für den Fotografen. Aussteigen aus dem Auto, dann durch die Drehtür, begleitet von einem Bodyguard Nach dem Interview nahm sich Lena die Zeit für ein Interview und sprach mit uns über ihre schönsten und schlimmsten Urlaubserlebnisse, ihre steten Reisebegleiter, Fernweh und ihre Zukunftspläne.
Hut ab. Sie standen heute den ganzen Tag gut gelaunt in München als Model mit dem Joop! Weekender vor der Kamera. Wie schaffen Sie es, über Stunden in die Kameras zu lachen?
Lena Gercke: „Die Arbeit hat einfach sehr viel Spaß gemacht, denn es geht ja genau um mein Thema, nämlich um das Reisen: vom Flugzeug ins Hotel, mit dem Shuttle dort ankommen… Das Thema des Shootings beschreibt genau das, was in meinem Leben ständig stattfindet. Ich reise viel und bin ständig unterwegs. Und dafür braucht man das passende Reisegepäck. Es kommt bei mir ständig zum Einsatz: ich komme zu Hause an, packe den Koffer aus und packe sofort wieder neu. Ich habe einen großen Bedarf daran. Deswegen freue ich mich jedes Mal sehr über neues Reisegepäck, da es bei mir, wie gesagt, fast täglich zum Einsatz kommt. Der Weekender ist einfach easy. Er ist ideal, weil man viel hineinpacken kann. Vor allem dann, wenn man keinen Koffer aufgeben, sondern nur mit Handgepäck reisen möchte. Es passt alles hinein, was man für die Reise braucht. Er ist superpraktisch und hat zudem einen coolen Style.“
Praktisch oder stylish – was geht bei Ihnen als Model beim Gepäck vor?
Lena Gercke: „Mir ist es vor allem wichtig, dass es praktisch ist: dass sich die Griffe an der richtigen Stelle befinden und das Material robust ist, denn Reisegepäck muss einiges aushalten können. Ein gutes Material ist die halbe Miete. Eine Tasche sollte mehr als nur eine Reise überstehen. Umso besser, wenn das Travel-Gepäck zudem gut aussieht, so wie dieser Weekender. Er ist klassisch und hat tolle Farben, ist aber trotzdem dezent. Und er ist vor allem alltagstauglich. Man kann ihn auch mal in die Stadt zum Shoppen oder zum Besuch bei der Freundin mitnehmen. Oder auch ein ganzes Wochenende lang mit ihm auskommen.“
Welcher Reise-Typ sind Sie? Zehn Koffer oder doch nur die kleine Bag fürs Handgepäck.
Lena Gercke: „Ich versuche immer, platzsparend zu packen. Aber es ist dann doch so, dass ich erst einmal alles wild in den Koffer werfe. Dann gehe ich aber noch einmal über den Kleiderberg und sortiere aus. ‚Das brauchst du nicht unbedingt.’ Aber ich habe generell immer mehr mit als ich tatsächlich brauche. Denn ich mag die Auswahl. Wenn ich ankomme, dann habe ich vielleicht doch keine Lust auf ein Kleid, sondern auf eine Jeans. Wie ich mich kleide ist abhängig davon, wie ich mich fühle. Deshalb habe ich immer etwas mehr dabei. Wenn ich allerdings wirklich nur einen Tag oder zwei verreise, dann sehe ich zu, dass ich mit einem Weekender auskomme. Damit spart man sich auch Zeit am Flughafen. Aber in der Regel bleibt es bei mir nicht beim Handgepäck.“
Sie kamen an, aber das Gepäck nicht. Ist Ihnen das schon einmal passiert?
Lena Gercke: „Ich habe es tatsächlich einmal geschafft, einen Koffer mit sehr wertvollem Schmuck, den ich extra im Handgepäck untergebracht habe, bei der Ankunft am Rollband stehen zu lassen. Ich habe nur den Koffer, den ich aufgegeben hatte, vom Band mitgenommen. Aber der Koffer mit dem Schmuck blieb stehen. Ich habe ihn zum Glück wiederbekommen. Aber es war zunächst ein Moment des Grauens, weil ich dachte, der Koffer wäre weg. Es war in Italien und zudem kein Namens-Etikett am Koffer. Keiner konnte wissen, wem dieser Koffer gehört. In Deutschland hätten sie ihn wahrscheinlich sofort beschlagnahmt, aber in Italien war es zum Glück relativ entspannt. Ich konnte ihn am nächsten Tag abholen, da ihn jemand beim „Lost and Found“ abgegeben hatte. Ich denke, es hat keiner hineingeguckt, sonst wäre der Koffer wohl wegen des ganzen Schmucks weg gewesen. Ich war so dankbar. Es war mir eine Lehre und es ist mir danach zum Glück nie wieder passiert. Ich achte jetzt immer sehr darauf, dass ich mein Gepäck bei mir habe.“
Beruflich läuft es bei Ihnen rund. Bleibt da Zeit für einen Urlaub?
Lena Gercke: „Ich versuche, jede berufliche Reise mit ein paar Tagen Freizeit zu verbinden. Das Großartige an meinem Beruf ist es, dass ich so viel reisen darf, oft in wunderschöne Länder. Ich sehe zu, dass ich zwei, drei Tage dranhänge und auf diese Weise noch etwas vom jeweiligen Land kennen lerne. Das ist immer mein kleiner Urlaub zwischendurch. Ich plane aber auch jedes Jahr einen großen Familien-Urlaub. Ich versuche, mir diese immer freizuhalten, denn es ist jedes Mal ein Highlight, da ich meine Familie das ganze Jahr über nicht so oft sehe. Es ist schön, gemeinsam etwas zu erleben. Davon sprechen wir dann das ganze nächste Jahr.“
Gibt es ein Reiseziel, das Ihnen noch vor Augen schwebt?
Lena Gercke: „Ich habe eine unendliche Liste an Reisezielen. Meine nächsten großen Wunsch-Destinationen sind Australien und Hawaii. Ich habe es bislang immer noch nicht dorthin geschafft, da der Weg echt weit ist. Es sind aber zwei Orte, die ich in meinem Leben unbedingt noch entdecken möchte, für die man aber auch etwas mehr Zeit braucht.“
Was war Ihr schönstes Urlaubserlebnis bisher?
Lena Gercke: „Ich hatte so viele schöne Erlebnisse. Eines der beindruckendsten, eine „Lifetime-Experience“, war sicherlich die Safari in Botswana. Das war kein gewöhnlicher Strandurlaub. Ich war mitten in der Natur: zelten, und das bei den Tieren. Es war großartig, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Auch die Begegnungen mit den Menschen dort waren beeindruckend, denn da gibt es noch keine neuartigen Technologien und kein Social Media. Das war ein großartiges Erlebnis.“
Und Ihr schlimmstes Reise-Erlebnis?
Lena Gercke: „Es gab durchaus den ein oder anderen Katastrophen-Urlaub. Einmal war ich im Sommer auf Mauritius und wir hatten viel schlechteres Wetter als in Deutschland. Man fliegt ja generell immer dorthin, wo es warm ist und man besseres Wetter als zu Hause hat. Das lief nicht so gut. Ich bin tatsächlich nach drei Tagen wieder zurückgeflogen. Wenn ich in Deutschland Sonne habe, dann muss ich nicht am anderen Ende der Welt im Regen sitzen.
Sind Sie jemand, der ganz spontan die Koffer packt?
Lena Gercke: „In der Regel ist mein Leben so durchgetaktet, dass ich fast nie spontan ein paar Tage frei habe. Aber es gab durchaus Situationen, in denen ich irgendwo hingeflogen bin und mir dann gesagt habe: ‚Das gefällt mir hier überhaupt nicht. Ich fliege jetzt woanders hin.’ Mir ist meine private Zeit sehr wichtig und ich versuche, diese bestmöglich auszufüllen. Wenn ich merke, dass mir ein Ort nicht gut tut, dann verlasse ich ihn wieder.“
Könnten Sie es sich vorstellen, ganz alleine zu verreisen?
Lena Gercke: „Ich habe es mir tatsächlich schon öfter überlegt, einmal alleine in den Urlaub zu fahren. Ich bin aber sehr gerne unter Leuten und ich glaube, mir würde schnell langweilig werden. Ich habe mich aber schon einmal nach einer anstrengenden Produktion für zwei Tage in den Bergen in ein Chalet eingemietet, um nur für mich zu sein und zu entspannen. Einfach einmal ausschlafen und das Spa genießen. Das geht schon einmal für ein Wochenende. Aber weit weg in den Urlaub alleine – ich glaube, da würde ich mich mit der Zeit einsam fühlen.“
Kann man sagen, dass Sie aus dem Koffer leben?
Lena Gercke: „Es gibt Zeiten, in denen ich ein paar Tage am Stück zu Hause bin. Aber in der Regel bin ich mehr unterwegs als dass ich zu Hause schlafe. Aber ich liebe das! Wenn ich einmal fünf Tage frei habe, dann verbringe ich maximal einen Tag daheim. An den anderen Tagen besuche ich meine Freunde oder die Familie. Ich bin ein wahnsinnig aktiver Mensch und liebe es, Dinge zu erleben. Ich glaube, es würde mir sehr schwer fallen, ein paar Tage lang entspannt daheim auf der Couch zu sitzen. Da würde mir die Decke auf den Kopf fallen.“
Sie shooten heute in München, wo Sie derzeit auch leben. Soll das Ihre Basis bleiben – oder zieht es Sie noch einmal woanders hin?
Lena Gercke: „Man weiß es nie. München ist eine tolle Stadt und hat sehr viel zu bieten: Es ist nah an der Natur und an den Bergen, und das liebe ich sehr. Und es ist auch ein guter Ausgangspunkt für Flüge. München ist in Deutschland eine gute Basis. Aber ich sage immer: ‚Man weiß nie was passiert.“ Vielleicht gehe ich auch irgendwann wieder in die Sonne. Da hätte ich nichts dagegen, so wie Spanien damals. Es ist wunderschön dort zu leben. Ich bin wirklich offen für alles. Mal sehen, wo es mich eines Tages hin verschlägt.“
Wo geht Ihre persönliche Reise noch hin?
Lena Gercke: „Es ist in der Tat bei mir ein „Day to Day-Business“. Ich kann nicht lange vorausplanen. Ich habe wahnsinnig viele Ideen und Vorstellungen in meinem Kopf und versuche, diese umzusetzen. Ein großer Teil davon ist mir schon geglückt, nämlich meine eigene Marke „LeGer by Lena Gercke “ aufzubauen. Es ist mein Hauptfokus, ‚LeGer’ auch in den nächsten Jahren weiter als eigenen Brand zu etablieren.“
Es war Ihre zweite Zusammenarbeit mit Joop!.
Lena Gercke: „Ja. Letztes Jahr war schon sehr cool, denn es ging um eines meiner Lieblingsthemen: um Männermode. Ich liebe den Boyfriend-Stil und trage gerne weite Hemden und Pullover. Ich bin auch ein absoluter Anzug-Fan und finde, Frauen sollten viel öfter Anzüge tragen. Und Männer ebenfalls. Das ist sexy und sophisticated. Jetzt geht es um Reisegepäck, und auch das liegt mir sehr, denn ich kann viele Gepäckstücke gut gebrauchen. Auch die kleine Tasche, die man „crossbody“ umhängen kann, ist superpraktisch.“
Was muss immer mit wenn Sie auf Reisen sind?
Lena Gercke: „Ich habe immer Kopfhörer dabei. Das ist sehr wichtig, vor allem im Flugzeug. Ich höre immer Musik, denn dabei kann ich wunderbar abschalten und auch einschlafen. Und ein Buch, auch wenn ich es nicht immer lese, aber es ist gut fürs Gewissen (lacht). Ein Schal darf auch nicht fehlen, da es im Flieger meistens kalt und zugig ist. Das sind die Basics, die immer mit mir verreisen.“
Das Outfit, das Sie heute tragen, ist ebenfalls reisetauglich?
Lena Gercke: „Absolut. Es ist ein superbequemer Nicki-Anzug. Bequemer kann man nicht ins Flugzeug einsteigen. Ich bewundere immer diejenigen Frauen, die mit Kleidchen und mit hohen Schuhen in den Flieger kommen. Ich brauche immer ein lässiges Outfit und Sneakers.“
Können Sie überhaupt noch unerkannt verreisen? Oder werden Sie überall erkannt und ständig angesprochen?
Lena Gercke: „Ich fühle mich, sobald ich Deutschland verlasse, anonym. Das beginnt schon in Österreich (lacht). Ich merke aber öfter, dass dies nicht der Fall ist, denn die Deutschen trifft man überall. Selbst an einem einsamen Wasserfall in Bali begegnet man mindestens einem Deutschen. Ich werde durchaus oft erkannt. Aber ich empfinde es als schön, Menschen aus der Heimat zu treffen. Ich habe bislang immer nur positive Erlebnisse mit deutschen Touristen gehabt.“
Auf Instagram folgen Ihnen mittlerweile über 1,8 Mio. Menschen. Würden Sie sich gerne einmal eine Auszeit von Social Media gönnen?
Lena Gercke: „Instagram und Co. sind Teil meines Jobs geworden. Ich finde es sehr interessant, denn es ist ein Weg, um schnell Dinge zeigen zu können und auch hinter die Kulissen zu schauen. Das gab es früher nicht. Man hat immer nur das perfekte Cover gesehen. Jetzt hat man die Chance, viel von seiner eigenen Persönlichkeit zu präsentieren und den Menschen ein ganz anderes Bild von sich selbst zu vermitteln.“
Teilen Sie gerne Urlaubsbilder bei Instagram?
Lena Gercke: „Ja, ich schicke meiner Mutter immer Urlaubbilder, und genauso gerne teile ich sie auf Instagram. Schöne Dinge möchte man nun einmal teilen. In meinem Job gibt es viele schöne Dinge und Erlebnisse. Und diese teile ich gerne.“
Text: Andrea Vodermayr
Fotos: (c) Starpress für JOOP!