Großer Erfolg mit Werken von Ligeti, exquisiten Gast-Stars und »Identität« als rotem Faden
Hamburg, den 30. Mai 2019: Mit einer vom Publikum stürmisch gefeierten konzertanten Aufführung von Strawinskys Oper »The Rake’s Progress« unter der Leitung von Barbara Hannigan im Großen Saal der Elbphilharmonie ging am gestrigen Mittwoch, den 29. Mai 2019, das 4. Internationale Musikfest Hamburg zu Ende. Im Verlauf des gut vierwöchigen Festivals wurden rund 77.000 Besucher gezählt.
Vom 27. April 2019 an präsentierten sich im Rahmen des Musikfests, das in diesem Jahr unter dem Motto »Identität« stand, neben den drei großen Orchestern der Stadt sowie dem Ensemble Resonanz viele internationale Solisten und Ensembles in 60 Konzerten mit 45 unterschiedlichen Programmen. Die Veranstalter – HamburgMusik, NDR, Philharmonisches Staatsorchester, Staatsoper Hamburg, Symphoniker Hamburg, Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette, Kampnagel Internationale Kulturfabrik und die HALLO!-Festspiele – freuen sich über 77.000 Zuschauer. Ein Großteil des Musikfests fand in den beiden Sälen der Elbphilharmonie statt. Weitere Spielorte waren die Laeiszhalle, Kampnagel sowie das Kraftwerk Bille.
Im Zentrum des Musikfests standen viel beachtete Aufführungen bedeutender Werke des ungarisch-österreichischen Komponisten György Ligeti. Dazu zählen unter anderem seine 18 »Études pour piano«, die der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard in einem phänomenalen Parforce-Ritt im ausverkauften Großen Saal aus dem Steinway wuchtete. Ein weiterer Glanzpunkt war die Inszenierung von Ligetis einziger Oper »Le Grand Macabre«, die an drei Abenden zu erleben war. Die aufwändige Produktion wurde speziell an die Gegebenheiten des Großen Saals der Elbphilharmonie angepasst. Die Regie lag in den Händen von Doug Fitch, der auch den brillanten Cast an internationalen Gesangssolisten zusammengestellt hatte. Am Pult stand der designierte Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters ab der Saison 2019/20, Alan Gilbert. Eine Aufzeichnung des Spektakels ist als Video on Demand auf den digitalen Kanälen der Elbphilharmonie zu sehen.
Zur Sternstunde geriet auch der reine Brahms-Abend mit dem polnischen Pianisten Krystian Zimerman im Großen Saal der Elbphilharmonie. Anne-Sophie Mutter gastierte zwei Mal mit dem Kammerorchester Wien-Berlin mit einem Mozart-Programm, das Orchestre de Paris gab unter seinem Chefdirigenten Daniel Harding ein über zwei Abende verteiltes Gastspiel mit Musik von Beethoven, Berlioz und Britten. Nachhaltigen Eindruck hinterließ auch die bewegende Produktion»Lab.Oratorium«, die der renommierte Theaterregisseur Nicolas Stemann zur Musik von Philippe Manoury mit dem Gürzenich Orchester Köln, handverlesenen Gesangssolisten und Schauspielern sowie dem Chor zur Welt geschaffen hatte (Leitung François-Xavier Roth).
Auf Kampnagel begeisterte die Choreografin Sasha Waltz mit ihrer Produktion »Kreatur« das Publikum. Im Kleinen Saal der Elbphilharmonie waren an mehreren Tagen unter dem Obertitel »Blues der Großstadt« wunderbare Konzerte von vier Ensembles zu erleben, die in ihrer Musik zwar die ursprünglichen Klangfarben und Codes ihrer Vorfahren hegen und pflegen, sie aber zeitgleich den Einflüssen jener Städte aussetzen, in die es sie selbst aus den unterschiedlichsten Gründen verschlagen hat.
Ermöglicht wurde das Musikfest durch die Kühne Stiftung, den Förderkreis Internationales Musikfest Hamburg sowie die Stiftung Elbphilharmonie Hamburg und die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Die nächste Ausgabe des Musikfests steht unter dem Motto »Glauben«, rückt die Komponisten Sofia Gubaidulina ins Zentrum und läuft vom 24. April bis 25. Mai 2020. Das Programm wird im November veröffentlicht.
Weitere Informationen unter www.elbphilharmonie.de
Fotos: Copyright Daniel Dittus