Seit Jahrzehnten präsentieren die Wiener Philharmoniker ihrem Publikum zum Jahreswechsel ein heiteres und zugleich besinnliches Programm aus dem reichen Repertoire der Strauß-Dynastie und deren Zeitgenossen. Diese Neujahrskonzerte erfreuen sich nicht nur im Musikvereinssaal in Wien großer Beliebtheit, sondern genießen durch die weltweite Fernseh-übertragung, die mittlerweile über 90 Länder erreicht, ein hohes Maß an Bekanntheit und Popularität im In- und Ausland.
Aus dem dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte stammend, erfahren diese Konzerte über die Jahrzehnte hindurch eine ständig wachsende Beliebtheit, die den faszinierenden und begeisternden Werken der Strauß-Dynastie sowie deren maßgeblichen Interpretation zuzuschreiben ist. Heute sind es Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die von dieser teils unbeschwerten, teils tiefsinnigen Musik berührt werden und dadurch Freude und Optimismus für ein neues Jahr schöpfen.
Mit diesem Konzert ist es der Wunsch der Wiener Philharmoniker, nicht nur musikalisch wertvolle Interpretationen der Meisterwerke dieses Genres anzubieten, sondern auch darüber hinaus als musikalische Botschafter Österreichs einen von Hoffnung, Freundschaft und Frieden geprägten Neujahrsgruß an die ganze Welt zu richten.
Zum ersten Mal wurde das alljährliche Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker am 1. Januar 2019 von Christian Thielemann dirigiert.
Am 1. Januar 2019 fand das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Christian Thielemann im Wiener Musikverein statt. Christian Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle und Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg, ist seit dem Jahre 2000 den Wiener Philharmonikern musikalisch verbunden.
Kaum ein anderer Klangkörper wird dauerhafter und enger mit der Geschichte und Tradition der europäischen Klassischen Musik in Verbindung gebracht als die Wiener Philharmoniker. Im Laufe seines nunmehr 176-jährigen Bestehens prägte das Orchester das musikalische Weltgeschehen. Bis in die Gegenwart wird von Interpreten und Dirigenten der „Wiener Klang“ als herausragendes Qualitätsmerkmal des Orchesters anerkennend hervorgehoben.
Die Faszination, die die Wiener Philharmoniker seit ihrer Gründung durch Otto Nicolai im Jahre 1842 auf die größten Komponisten und Dirigenten sowie auf das Publikum in aller Welt ausüben, beruht auf der bewusst gepflegten, von einer Generation auf die nächste weitergegebenen Homogenität des Musizierens und auch auf seiner einzigartigen Geschichte und Struktur. Grundsäulen der bis heute gültigen „philharmonischen Idee“ sind die demokratische Grundstruktur, die die gesamten künstlerischen und organisatorischen Entscheidungen in die Hand der Orchestermitglieder legt sowie die enge Symbiose mit dem Orchester der Wiener Staatsoper. Die Statuten der Wiener Philharmoniker legen fest, dass nur ein Mitglied des Orchesters der Wiener Staatsoper Mitglied der Wiener Philharmoniker werden kann.
Eine weitere Besonderheit ergibt sich aus der Tatsache, dass die Orchestermitglieder im Sinne der demokratischen Vereinsstruktur selbstverantwortlich die Organisation der Konzerte, der
aufzuführenden Werke und die Wahl der Dirigenten und Solisten vornehmen. 1860 kam es zur Einführung von Abonnementkonzerten, für die jeweils für die Dauer von mindestens einer Saison ein Dirigent verpflichtet wurde. Sie schufen eine solide wirtschaftliche Grundlage, die bis heute fortbesteht. Ab 1933 gingen die Wiener Philharmoniker zum Gastdirigentensystem über. Das ermöglichte eine große Bandbreite künstlerischer Begegnungen und das Musizieren mit den namhaftesten Dirigenten der jeweiligen Epoche. Die internationale Konzerttätigkeit setzte am Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Sie brachte das Orchester quer durch alle Kontinente mit regelmäßigen Gastspielen in Deutschland, Japan und den USA und in jüngster Zeit verstärkt auch in China.
Die Wiener Philharmoniker haben es sich zur Aufgabe gemacht, die stets aktuelle humanitäre Botschaft der Musik und die gesellschaftliche Verpflichtung in den Alltag und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Von Anfang an zählt ein soziales und karitatives Bewusstsein, der Einsatz für Menschen in Not und die Förderung des musikalischen Nachwuchses zum Selbstverständnis des Orchesters. Bis heute veranstaltet das Orchester jährlich mehrere Benefizkonzerte und setzt darüber hinaus weltweit zahlreiche Initiativen für Bedürftige.
Das Orchester wurde im Laufe seines Bestehens mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet. Seit 2008 wird es von ROLEX als Exklusivsponsor unterstützt.
Mit seinen jährlich über 40 Konzerten in Wien, darunter das Neujahrskonzert und das Sommernachtskonzert im Schlosspark von Schönbrunn, die in viele Länder der Welt übertragen werden, mit seinen seit 1922 stattfindenden alljährlichen Aufführungen bei den Salzburger Festspielen und mit mehr als 50 Konzerten im Rahmen internationaler Gastspiele zählen die Wiener Philharmoniker zu den führenden Orchestern der Welt.
Fotos: © Terry Linke und © Dieter Nagl
Text: © 2019 Wiener Philharmoniker