Kunst royal am Tegernsee
Charles, Camilla, William & Kate…: Suse Kohler eröffnete am 15. Juni 2023 ihre neueste Ausstellung „Faces – Point of view“ mit Porträts der britischen Royals – und VIPs wie Helene Herzogin in Bayern, Lola Paltinger und Beatrice von Thurn und Taxis bewunderten die „königlichen“ Kunstwerke!
Die britischen Royals zu Besuch am Tegernsee – nicht in natura, sondern in Acryl und auf Leinwand! Künstlerin Suse Kohler porträtierte für ihre neueste Serie einige der britischen Royals: König Charles und Königin Camilla, Prinz William und Prinzessin Kate sowie den royalen Nachwuchs, George, Charlotte und Louis. Das Ergebnis ist ab sofort im Spa & Resort Bachmair Weissach zu sehen, denn dort sind die Werke soeben eingezogen und zieren nun die Hotelwände. Suse Kohler lud am Donnerstag mit ihrem Mann, Hotelier Korbinian Kohler, zum Opening der Vernissage „Faces – Point of view“. Die Werke stießen bei den Gästen, zu denen auch Helene Herzogin in Bayern, Beatrice von Thurn und Taxis, Trachten-Designerin Lola Paltinger, das Verleger-Ehepaar Wolfram Weimer und Christiane Goetz-Weimer und Peter Hansen (Förderverein Villa Stuck) zählten, auf große Begeisterung. Kunst royal.
Bei ihren früheren Serien malte Suse Kohler „Machtköpfe“ wie zum Beispiel die Ex-Kanzler Ludwig Erhard und Gerhard Schröder, starke Frauen wie Frida Kahlo und für ihre „Seemänner“ bildete sie Persönlichkeiten wie Franz Josef Strauß, Leo Slezak und Ludwig Thoma ab. Wie kam sie jetzt auf die Royals? „Ich bin immer auf der Suche nach neuen Gesichtern, denn dies war schon immer mein Thema und ist es nach wie vor. Die Idee zu dieser Serie ist sozusagen am Fernseher entstanden: Am Tag der Krönung von Charles und Camilla, am 8. Mai dieses Jahres. Wir waren mit der Familie bei einer Konfirmation eingeladen, haben aber nebenher immer mal wieder in die Zeremonie reingezappt. Ich würde mich keineswegs als Royal-Fan bezeichnen, aber man ist dann doch neugierig… Und ich denke, vielen Menschen geht es ähnlich wie mir. Da ist zum einen dieser Pomp und viel Glanz und Gloria, so dass man immer wieder hinschauen muss, und diese unglaublichen Krönungsgewänder und natürlich die Kronen. Das gesamte Zeremoniell ist wahnsinnig aufwändig, und wie muss sagen, ich finde es auch ein bisschen absurd und nicht mehr ganz zeitgemäß. Zum anderen hat es etwas sehr Positives und Fröhliches. Und König Charles ist jemand, der immer schon viel bewirkt hat und dies auch weiterhin tun wird, wie es auch die Queen tat. Insofern geht es in dieser Monarchie immer weiter vorwärts. Diesen Zwiespalt fand ich sehr spannend. Außerdem ist diese Krönung ein einmaliges Zeitdokument und wer weiß schon, ob wir so etwas noch einmal erleben werden. Da die Zeremonie noch nicht allzu lange zurückliegt, war ich die letzten Wochen fast rund um die Uhr in meinem Atelier. Allein für die Regentropfen für das Kate-Bild habe ich drei Tage gebraucht. “
Das Ergebnis: Fünf großformatige Werke, die in der Rotunde des Hotels hängen: „Alle Werke sind zwischen 1,90 und zwei Meter hoch“, so Suse Kohler. Wie auch bei ihren früheren Serien legte sie den Fokus auf die Augen, „denn diese sind der Spiegel der Seele“, betonte sie. „Und die Royals haben sehr ausdrucksstarke Augen, vor allem Kate. Ich habe sie bei der Krönung in der Kutsche sitzen sehen und dachte mir, was für eine schöne Frau. Sie hat tolle Augen, funkelnde Augen, die bei meinen großformatigen Werken besonders gut zur Geltung kommen.“ Was strahlen die Augen von König Charles aus? Macht? Suse Kohler: „Macht meiner Meinung nach überhaupt nicht. Ich persönlich habe eher das Gefühl, dass er sehr ruhig und besonnen ist – wie es die Queen auch war. Und genau das strahlen seine Augen aus.“
Auf dem Werk mit Camilla sind beide mit ihren Kronen zu sehen: „Ein herrliches Motiv und mir hat das Malen sehr viel Spaß gemacht“, so Suse Kohler. „Es wäre ein Leichtes gewesen, dies etwas überzogen abzubilden und ich musste mich wirklich zusammenreißen, aber ich karikiere nicht. Sehr bewegend für mich ist das Motiv mit Charles und seinem Sohn William: Charles lehnt an der Schulter seines Sohnes und dieser hält ihn im Arm. Ich fand diese persönliche Geste so schön und liebevoll, dass ich sie festhalten wollte. Ein weiteres Bild zeigt die Kinder von William und Kate: Im Bild verschwimmen ihre Gesichter, und dies ganz bewusst, denn mein Gedanke dabei war, dass sie vielleicht nie den Thron besteigen werden, da die Monarchie dann vielleicht schon abgeschafft wurde. Und erst einmal kommt ja noch William an die Reihe und die Royals werden ja in der Regel sehr alt“, meinte sie. „Alles in allem muss man alle Werke mit einem Augenzwinkern sehen“, betonte sie. „Ich wollte dieses Mal unbedingt etwas Fröhliches malen. Dies war meine Prämisse in dieser doch eher tristen Zeit.“
Helene Herzogin in Bayern zeigte sich vor allem von dem Werk von Prinzessin Kate sowie dem Bild mit dem royalen Nachwuchs begeistert: „Wunderschöne Bilder. Es ist herrlich, die weitschichtige Verwandtschaft auf der Leinwand zu sehen und zudem die Gelegenheit zu haben, sich mit den Kunstschaffenden hier auszutauschen.“ Welche Mitglieder der britischen Royals hat sie schon persönlich getroffen? „König Charles und seine damalige Frau, Prinzessin Diana. Sie waren in München zu Besuch und ich war noch ein Teenager. Meine Eltern waren zu einem Empfang eingeladen und wir Kinder durften mit. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir zuvor mit meinen Eltern den Hofknicks geübt haben.“
Lola Paltinger, die mit ihrem Lebensgefährten Andreas Meister kam, hatten es vor allem die Werke, welche die Corgis der verstorbenen Queen zeigen, angetan: „Ich komme selbst aus einer Künstlerfamilie – mein Großvater war Maler und meine Mutter malt ebenfalls. Ich finde Suse Kohlers Werke großartig. Ich mag vor allem das Großformatige und ihre Porträts. Es steckt so viel Lebendigkeit in ihren Werken.“
Peter Hansen kam quasi direkt von der Art Basel, um die Laudatio auf die Künstlerin zu halten: „Es ist mir eine besondere Ehre, heute einige Worte über Suse Kohler sagen zu dürfen. Ich habe ihre Werke damals auf dem Weg zum Spa hier im Haus entdeckt, als ich ohnehin schon zu spät dran war für meine Massage“, erinnerte er sich schmunzelnd. „Suse Kohler ist immer am Puls der Zeit. Ihre Themen setzt sie immer auf sehr ästhetische und vor allem einfühlsame Art und Weise um. Sie ist eine fantastische Künstlerin.“
Mit „Faces – Point of view“ präsentiert Suse Kohler im Hotel auch weitere Werke, wie den ukrainischen Präsidenten Selenskyi: „Wir hatten in Wildbad Kreuth Flüchtlinge aufgenommen und dies hat mich sehr bewegt. Zudem zeige ich auch ein „Corona-Werk“: Frauen im Wohnzimmer auf dem Sofa, die warten und warten, aber nichts passiert, und ihre schicken Abendschuhe stehen daneben und warten ebenfalls… Ein Werk, für das mich meine Tochter inspiriert hat. Zudem präsentiere ich noch einige Bilder aus meiner „Stars & Stripes“-Serie. Es sind alles Bilder, die innerhalb der letzten drei Jahren entstanden sind.“
„Ich bin schon so oft an Suse Kohlers Kunstwerken hier im Hotel vorbei gelaufen und freue mich jedes Mal wieder darüber, denn ihre Bilder geben mir ein schönes und gutes Gefühl“, so Beatrice von Thurn und Taxis. „Und das ist für mich das Wichtigste an der Kunst.“
Wolfram Weimer und Christiane Goetz-Weimer interessierten sich vor allem für das Porträt des ukrainischen Präsidenten Selenskyi: „Er wurde im Vorjahr bei unserem „Ludwig Erhard Gipfel“ mit dem „Freiheitspreis der Medien“ ausgezeichnet“, erzählte Christiane Goetz-Weimer. Suse Kohlers Werk von Ludwig Erhard ist die Gallionsfigur des Gipfels. „Ich war schon immer ein Fan der Kunst von Suse Kohler“, so Wolfram Weimer. „Ihre Kunst liegt darin, in ihren Porträts mit wenigen Strichen die Seele des Menschen deutlich zu machen.“ Er persönlich fand vor allem die Charles-Bilder großartig: „Sollte er einmal bei unserem Ludwig Erhard Gipfel ausgezeichnet werden, dann nur vor einem dieser Werke“, meinte er schmunzelnd.
Influencerin Julia Pohl („Gluecksmuetter“) kam eigens vom Starnberger See: „Ich habe drei Kinder und habe mir mit ihnen die Krönung im Fernsehen angeschaut. Mein Favorit ist das Bild mit den royalen Kindern – als Glücksmutter ganz klar. Ich habe heute extra ein royalblaues Kleid angezogen.“
Wird Suse Kohler eigentlich manchmal selbst zur Prinzessin – und wenn ja, in welchen Momenten? Suse Kohler schmunzelnd: „Ich glaube nie, und ich möchte auch keine Prinzessin sein! Ich bin lieber hinter den Kulissen. Ich war noch nicht einmal früher im Fasching Prinzessin. Ich liebe Action. Ich möchte den Royals allerdings nicht unterstellen, dass ihr Leben nicht actionreich wäre. Ich glaube sogar, dass sie enorme Aufgaben zu bewältigen haben: Der Gesellschaft immer zu geben, das ist durchaus eine Bürde. Aber meines wäre es wie gesagt nicht.“ Sie fokussiert sich lieber auf die Malerei. Was kommt als nächstes? „Mal sehen. Ich werde erst einmal wieder auf Reisen gehen, denn das ist in den letzten Jahren zu kurz gekommen – und dies als Inspiration nutzen.“ Kommen eventuell noch andere Monarchien bzw. Adelige an die Reihe? „Charlotte Casiraghi finde ich zwar toll – sie ist wahnsinnig schön und hat tolle Augen. Aber ich glaube, jetzt reicht es erst einmal mit diesem Thema…“
Außerdem dabei: Künstlerin Brigitte Siebeneichler mit Archibald von Keyserlingk, Orthopädie-Experte Martin Marianowicz, uvm.
Text: Andrea Vodermayr
Foto-Credit: „Agency People Image (c) Eric Tran-Quang“