Für die Fußball-Weltmeisterschaft mögen sich die Italiener in diesem Jahr nicht qualifiziert haben – doch höchste italienische Fußballkunst ist ab kommendem Donnerstag wieder in einem halsbrecherischen Match auf der Großen Treppe in Schwäbisch Hall zu bewundern. Das Fußballspiel auf der 54-stufigen Bühne ist ein wesentlicher Teil der Erfolgskomödie „Don Camillo und Peppone“ unter Regie des Freilichtspiele-Intendanten Christian Doll, die die Freilichtspiele Schwäbisch Hall nach der großartigen Resonanz von Publikum und Kritikern im Vorjahr erneut ins Programm genommen haben. Die Komödie um die berühmten Streithähne Don Camillo und Peppone, ihres Zeichens Pfarrer und Bürgermeister des kleinen italienischen Dorfes Boscaccio, kehrt für insgesamt sieben Vorstellungen vom 21. bis 23. Juli sowie vom 14. bis 17. August, jeweils um 20.30 Uhr, zurück auf die Große Treppe. Für Live-Musik zwischen Italian Classics, Schlachtgesängen und Kirchenliedern sorgt erneut die Hamburger Band Tante Polly.
Schwere Zeiten sind für Pfarrer Don Camillo angebrochen: Sein größter Widersacher Peppone, Anführer der kommunistischen Partei, ist zum Bürgermeister des Dorfes gewählt worden. Jetzt wollen er und seine Parteigenossen in der Auseinandersetzung mit dem Großgrundbesitzer Pasotti in den Generalstreik treten. Und zu allem Überfluss hat sich Pasottis Tochter Gina ausgerechnet in den jungen Kommunisten Mariolino verliebt!
In den Titelrollen als meinungsstarker Pfarrer Don Camillo und hitzköpfiger kommunistischer Bürgermeister Peppone sind auch in diesem Sommer die Schauspieler Gunter Heun und Dirk Schäfer zu erleben, die vergangene Woche bereits ihre erste Premiere der Spielzeit als Wilhelm Tell und Werner Stauffacher in Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ feierten. Auch zahlreiche weitere Darsteller aus Christian Dolls „Wilhelm Tell“-Inszenierung sind in „Don Camillo“ wieder auf der Großen Treppe zu erleben, darunter unter anderem Dirk Weiler als Jesus, Alice Hanimyan und Moritz Fleiter als liebes- und streitlustiges Pärchen Gina und Mariolino sowie Christine Dorner als Signora Christina. Für die verletzte Silke Buchholz springt Julia Friede als Peppones Ehefrau Ariana ein.
In der 93. Spielzeit der Freilichtspiele Schwäbisch Hall sind mit „In der Bar zum Krokodil – Ab in die wilden 20er“, „Don Camillo und Peppone“, „Wilhelm Tell“ und „Saturday Night Fever“ insgesamt vier Produktionen auf der Großen Treppe zu erleben. Dazu kommen mit dem Kinder- und Familienstück „Karlsson vom Dach“ in der Haalhalle, das Schauspiel „Malala – Mädchen mit Buch“ im Adolf-Würth-Saal sowie dem Theaterspaziergang „Williams weite Welt“ rund ums Neue Globe drei weitere Eigenproduktionen der Freilichtspiele. Karten und weitere Informationen gibt es auf www.freilichtspiele-hall.de, in der Tourist Information am Hafenmarkt 3 sowie unter 0791 / 751-600.
[…] in Christian Dolls zweistündiger Inszenierung wird mit großer Hingabe und viel Körpereinsatz provoziert, gebrüllt, beleidigt und zur Not auch gekämpft, dass die Zuschauer am Premierenabend nur so ihren Theaterspaß haben. […]
Starke Charaktere, pointenreiche Dialoge und originelle Regieeinfälle mit allerlei Theaterzauber fügen sich hier zu einem mehr als nur unterhaltsamen Theaterabend. Dem dient auch der mitreißende italienische Sommerabendsoundtrack aus Italian Classics, Kirchenliedern, kommunistischen Schlachtliedern, Perkussion und selbst geschriebenen Arien wie Instrumentalstücken von Dominik Dittrich.
Tanja Kurz, Stuttgarter Zeitung
Das Stück hat Sprachwitz, Situationskomik und Tempo. Doll und seinem mit großer Leidenschaft spielendem Team gelingt ausdrucksvolles, bildstarkes, bis zur Groteske ironisch gebrochenes Theater. Gespickt mit Szenenapplaus der 1100 Premierengäste verschmilzt es zu einem kurzweiligen Gesamtkunstwerk. […] Zeitgeistsatire als großes Kino!
Leonore Welzin, Heilbronner Stimme
Highlights der Inszenierung sind definitiv auch die musikalischen Einlagen. Einerseits das bekannte Weihnachtslied „Venite Fedeli“, dessen Refrain das Publikum dank der am Einlass verteilten Zettel mitsingen kann. Vielmehr allerdings noch zwei weltberühmte Klassiker der Arbeiterbewegung. Ariana singt mit viel Pathos „Bella Ciao“ (Die Blume des Partisanen). Und die jungen Anhänger ihres Mannes Peppone schmettern „Bandiera Rossa“ (Die Rote Fahne), an dessen Ende Fulmine (Natanaël Lienhardt) „Es lebe Stalin!“ über den Haller Marktplatz brüllt.
Gottfried Mahling, Haller Tagblatt
Karten gibt es unter www.freilichtspiele-hall.de, in der Tourist Information Schwäbisch Hall, Hafenmarkt 3, unter 0791/751-600 oder an der Abendkasse.
Tourist Information
Schwäbisch Hall
Hafenmarkt 3
74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791.751-600
http://www.freilichtspiele-hall.de/
© Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Fotos: Jürgen Weller Fotografie